Bedford-Strohm zum Bericht zur weltweiten Lage der Religionsfreiheit
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, begrüßt den zweiten Bericht der Bundesregierung zur weltweiten Lage der Religionsfreiheit, der heute in Berlin von dem Beauftragen der Bundesregierung für die weltweite Religionsfreiheit, Markus Grübel, vorgestellt wurde. „Damit zeigt die Bundesregierung, dass sie der Religionsfreiheit weltweit große Bedeutung zumisst“, so Bedford-Strohm.
Insbesondere Christinnen und Christen haben dem Bericht zufolge weltweit vermehrt unter Einschränkungen der Religionsfreiheit zu leiden. „Das ist ein erschreckender Befund und nicht hinzunehmen“, sagt der Ratsvorsitzende. „Die in dem Bericht der Bundesregierung zusammengetragenen Darlegungen sorgen aber dafür, dass auf Missstände hingewiesen wird“.
„Viele Informationen aus den unterschiedlichen Ländern sind besorgniserregend“, unterstreicht Bedford-Strohm. Das gilt insbesondere für den Iran. Dort droht laut Bericht Menschen, die zum Christentum konvertiert sind, „eine Anklage wegen ‚Apostasie‘ mit Strafen bis hin zur Todesstrafe“. Außerdem heißt es dort, dass jegliche missionarische Tätigkeiten untersagt sind. „Dies entspricht auch unseren Erkenntnissen“, sagt der Ratsvorsitzende, „denn immer wieder berichten konvertierte Christen in Deutschland, dass die Rückkehr in den Iran für sie lebensgefährlich ist. Wir fordern die Bundesregierung daher auf, im Hinblick auf Abschiebungen in den Iran, die nötigen Konsequenzen aus dem Bericht ihres Beauftragten zu ziehen“.
Hannover, 28. Oktober 2020
Pressestelle der EKD
Annika Lukas