Inhaltliche Bezüge auf die aktuelle Situation halte er durchaus für zulässig: „Die Corona-Pandemie sollte vorkommen, aber nicht die zentrale Botschaft sein.“ Neben sehr kurzen, höchstens 30-minütigen Krippenspiel-Gottesdiensten in der Kirche und Online-Formaten gebe es mancherorts auch Pläne, das Krippenspiel auf verschiedene Plätze im Ort zu verteilen. Die Idee, große Weihnachtsgottesdienste an geräumige öffentliche Orte wie etwa Sportstadien zu verlegen, dürfte dagegen aufgrund der zuletzt stark gestiegenen Infektionszahlen nicht mehr realisierbar sein, sagte Hausy.
Das Zentrum Verkündigung der EKHN hat den Entwurf für einen „Weihnachtszug“ erstellt, bei dem die Gottesdienstgemeinde im Stadtteil unterwegs ist, an mehreren Stationen anhält und jeweils die Bewohner der umliegenden Häuser zum Mitfeiern einlädt. Eine Gemeinde habe sogar bereits eine spezielle App entwickelt, die Kirchgänger an Heiligabend durch die Straßen lotst – zu Orten, an denen jeweils ein Teil der Weihnachtsgeschichte gespielt wird. Der Krippenspiel-Helferkreis einer anderen Gemeinde habe beschlossen, im schlimmsten Fall die Kindergottesdienst-Kinder zu Hause zu besuchen und ihnen an der Haustür selbst ein kleines Krippenspiel vorzuführen.
An Heiligabend ganz auf ein Angebot für Familien und Kindern zu verzichten, halte er für die schlechteste Entscheidung. Uwe Hausy berät Gemeinden in allen Krippenspiel-Fragen noch bis Mitte Dezember jeden Donnerstag zwischen 17 und 18.30 Uhr via Internet-Videokonferenz.
epd: Karsten Packeiser
Materialien der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau zum Thema Weihnachten und Krippenspiel in der Pandemie