„Gottes Liebe ist so wunderbar, Gottes ist Liebe ist so wunderbar, sooooo wunderbar groß!“ – jedes in der Kirche konfirmierte oder zumindest sozialisierte Kind kommt an diesem Lied nicht vorbei und musste sicher auch schonmal die Arme weit ausbreiten um zu zeigen, wie groß diese Liebe denn sei.
Spätestens ab der Pubertät wird diese Kinderkirchenwahrheit dann aber manchmal zur Farce. Zumindest für die Menschen, die spüren, dass sie anders sind. Die entdecken und fühlen, dass sie nicht „cis“ sind – sonder trans, inter, lesbisch, schwul, pan etc. oder einfach queer. Auf einmal wird aus der alles umfassenden Armbewegung zu Gottes großer Liebe dann ein ziemlich eindeutiges Stop-Zeichen. Gerade innerhalb der (christlichen) Familien aber auch im kirchlichen Umfeld, in dem die Liebe Gottes allsonntäglich besungen wird, erleben queere Menschen häufig Ablehnung. Dies führt oft zu Sinnkrisen, zu Angst bis zum Verlust des Glaubens. Ellen und Steffi Radtke sind anders. Denn sie entsprechen nicht der Norm — und leben gleichzeitig „normaler“ als viele andere. Die beiden Pfarrerinnen sind verheiratet. Miteinander. Steffi ist Dorfpastorin, Ellen hat eine Stelle bei der Landeskirche in der Landeshauptstadt. Für beide ist ihr queer-sein absolut normal, so normal, dass sie es manchmal einfach vergessen. Und das leben die beiden. Und das geben die beiden auf ihrem YouTube-Kanal weiter.
Das Projekt wurde mit rund 2.000 Euro vom Digitalinnovationsfonds gefördert.
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