Sanierung eines verschollen geglaubten Instruments
Dass eine Orgel verloren gehen und wiedergefunden werden kann, zeigt die Geschichte des Instruments in der Dorfkirche im brandenburgischen Wust. Erst durch das Engagement der damaligen Pfarrerin und örtlicher Ehrenamtlicher konnte das aus dem 19. Jahrhundert stammende Werk, das 1973 verkauft worden war und zuletzt als verschollen galt, wieder aufgespürt werden. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründete Stiftung Orgelklang fördert Wiederaufbau und Sanierung ihrer „Orgel des Monats November 2022“, eine Projektspende inklusive, mit 7.500 Euro.
Geschaffen im Jahr 1846 von Gottlieb Heise, wurde das Instrument 1881 in die Wuster Kirche eingebaut. Als das Gotteshaus in den 1960er Jahren zusehends verfiel, beschloss der Gemeindekirchenrat den Abriss des Gebäudes und die Auslagerung des Inventars. Ein Sammler erwarb die Orgel für eine Ausstellung. Das Projekt wurde jedoch nie realisiert, die Spur der Orgel verlor sich.
Fast 50 Jahre später wurde das musikalische Herzstück der Dorfkirche wiederentdeckt. Die Orgel lagerte – in Einzelteilen verpackt, zwischen anderen Teilen weiterer Orgeln – im Magazin der Viadrina-Universität in Frankfurt/Oder. Im kommenden Jahr sollen die Bauteile saniert, fehlende Pfeifen ersetzt und die Orgel schließlich nach altem Vorbild zusammengesetzt werden. Das Heise-Werk wird dann nicht nur bei Gottesdiensten, sondern auch als Übungsinstrument für den Orgelkurs des kirchenmusikalischen Ausbildungszentrums in Brandenburg sowie bei den vielen in der Kirche stattfindenden Konzerten zum Einsatz kommen.
Die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) präsentiert in jedem Monat eine „Orgel des Monats“. In diesem Jahr fördert sie 13 Projekte in einem Gesamtumfang von 50.000 Euro (bzw. 53.500 Euro inkl. Projektspenden). Seit 2010 hat sie 249 Förderzusagen über mehr als 1,4 Millionen Euro gegeben (bzw. mehr als 2 Millionen Euro inkl. Projektspenden). Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.stiftung-orgelklang.de.
Hannover, 15. November 2022
Pressestelle der EKD