Schon 2012 wurde von Bund, Ländern sowie evangelischer und katholischer Kirchen, die ebenfalls Träger vieler Einrichtungen waren, ein Fonds zur Entschädigung von Heimkindern eingerichtet. Opfer brutaler Behandlung in Behinderteneinrichtungen und der Psychiatrie wurden damals zunächst nicht berücksichtigt, was auf langandauernden Protest von Behindertenverbänden stieß.
Erst 2017 wurde die Stiftung Anerkennung und Hilfe gegründet, um auch ihr Leid anzuerkennen. Betroffene konnten eine Einmalzahlung von 9.000 Euro sowie Rentenersatzleistungen von bis zu 5.000 Euro erhalten. Träger der Stiftung waren erneut Bund, Länder und Kirchen.
Wie Bundesarbeitsministerium und Kirchen mitteilten, wurden in den entsprechenden Zeiträumen rund 256.000 Kinder und Jugendliche in Einrichtungen der Behindertenhilfe oder Psychiatrie untergebracht. Hilfen bekamen den Angaben zufolge 23.837 Betroffene. Die Antragsfrist wurde mehrfach verlängert.