Anna-Nicole Heinrich besucht Kirche von Schweden: „Brauchen Menschen wie Pippi Langstrumpf und Michel aus Lönneberga“
Zu Mut und Veränderungsbereitschaft bei den aktuellen Umbrüchen in Kirche und Gesellschaft hat die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich bei einem Besuch der Kirche von Schweden aufgerufen. „Unsere Gesellschaften sind im Umbruch – die Pandemie, der Krieg gegen die Ukraine und vor allem die Klimakrise. Stehenbleiben ist keine Option. Wir müssen uns verändern“, so Heinrich in einem Grußwort bei der Eröffnung der Synode der Kirche von Schweden im Dom zu Uppsala. „Unsere Gesellschaften müssen sich verändern. Die Bibel ist voll von Geschichten der Veränderung, der Umkehr, des Neuanfangs.“ Veränderung sei ein Kennzeichen der evangelischen Kirche und des Christentums, erfordere aber auch eine hohe Fehlertoleranz: „Für mich ist ‚trial and error‘ Teil des Evangeliums.“ Dazu müsse es auch „freie Radikale“ geben: „Personen und Gruppen, die etwas Neues ausprobieren wollen, die mit dem Bestehenden nicht zufrieden sind und etwas Neues suchen und dafür Raum und Vertrauen brauchen“, so Präses Heinrich. „Wir brauchen Menschen wie Pippi Langstrumpf oder Michel aus Lönneberga“, so Heinrich vor der schwedischen Synode und Kronprinzessin Victoria von Schweden.
Heinrich war auf Einladung der Vorsitzenden der Synode der Kirche von Schweden, Karin Perers, für drei Tage nach Schweden gereist. Im Mittelpunkt der Gespräche in Stockholm und Uppsala stand der Austausch über den kirchlichen Umgang mit der Klimakatastrophe. Präses Heinrich informierte sich über die weitreichenden Schritte, die die Kirche von Schweden bei der Umsetzung ihrer Klimaschutzprogramme unternommen hat. Die Erfahrungen will Heinrich im November in die Synodentagung der EKD in Ulm einbringen, wo die Synodalen den Stand Umsetzung der Klimaschutzrichtlinie der EKD beraten werden. In ihren Gesprächen mit dem Leitenden Bischof der Kirche von Schweden Erzbischof Martin Modéus und dem Präsidium der Synode, betonte sie die Bedeutung der Partnerschaft: „Wir sind ein Bündnis gegen Renationalisierung und unüberwindbare Grenzen in Europa“. Zuvor hatte Heinrich die deutschsprachige St. Getrud Gemeinde in Stockholm besucht.
Hannover, 4. Oktober
Pressestelle der EKD
Carsten Splitt