Holm (epd). Das Handy gehört bei Gudrun Bruhs bei der Arbeit immer mit dazu. Schnell noch ein Foto vom Gemüsebeet oder vom Eingang zum Gemeindezentrum. Dabei ist die Schleswig-Holsteinerin keine Influencerin. Sie arbeitet als Küsterin.
„Zu Instagram bin ich durch meine Tochter gekommen“, sagt sie. 2017 hat sie ihr erstes Foto online gestellt. Die Bilder erzählen von ihrem Arbeitsalltag als Küsterin. Ein Beruf, den viele Menschen heute gar nicht mehr kennen. „Man kümmert sich um die Vorbereitungen für den Gottesdienst und um die Nachbereitung. Man muss eine Menge Geduld mitbringen und das Haus im Blick haben“, sagt Bruhs. Als „Kümmerin der Kirchengemeinde“ beschreibt sie ihren Beruf.
„Zu Instagram bin ich durch meine Tochter gekommen“, sagt sie. 2017 hat sie ihr erstes Foto online gestellt. Die Bilder erzählen von ihrem Arbeitsalltag als Küsterin. Ein Beruf, den viele Menschen heute gar nicht mehr kennen. „Man kümmert sich um die Vorbereitungen für den Gottesdienst und um die Nachbereitung. Man muss eine Menge Geduld mitbringen und das Haus im Blick haben“, sagt Bruhs. Als „Kümmerin der Kirchengemeinde“ beschreibt sie ihren Beruf.
24 Jahre ist die ehemalige Hausfrau und Reinigungskraft schon als Küsterin in der Kirchengemeinde Holm nahe Hamburg angestellt. Ein Job, der bei Bruhs zur Berufung geworden ist, wie sie selbst sagt. Küster oder Küsterin kann jeder und jede werden, wen man konfirmiert ist.
Eine handwerkliche Ausbildung ist von Vorteil. „Einmal ist der Weihnachtsbaum im Gemeindehaus in Schieflage geraten. Da habe ich schnell mit dem Handy jemanden angerufen und dann haben wir ihn zu zweit wieder aufgerichtet.“ Man muss anpacken können als Küsterin, das wird durch die Erzählungen von Gudrun Bruhs deutlich.
Von ihrem Berufsalltag berichtet die Schleswig-Holsteinerin durch die Fotos auf Instagram. „Die mit dem Besen tanzt“ heißt ihr Account und hat immerhin gut 400 Follower. Geschichten gibt es genug, zum Beispiel, wenn mal die Technik streikt. „Wir hatten eine Konfirmation und der Drucker war kaputt. Also musste die Pastorin losfahren, um die Liederzettel woanders auszudrucken. Und wir mussten versuchen, die Menschen hier etwas hinzuhalten.“ Der Einsatz war erfolgreich, am Ende konnte die Konfirmation mit fünf Minuten Verspätung anfangen.
Oft komme es im Alltag auf den Blick für das Detail an. Zum Beispiel bei den Oblaten für das Abendmahl. Die sind in Holm seit einiger Zeit glutenfrei. Gudrun Bruhs hat ein bisschen recherchiert und dann einen passenden Anbieter gefunden. „Die sind für alle gut verträglich, auch für Menschen, die Gluten nicht vertragen oder darauf verzichten.“
Die Nordkirche bietet eine Küster-Grundausbildung an, aufgeteilt in zwei Seminare und eine Prüfung. Ergänzend gibt es Fortbildungen, zum Beispiel zum Thema Brandschutz. Die Kurse zur Grundausbildung sind teilweise ausgebucht, trotzdem ist es mit dem Nachwuchs nicht ganz einfach. In vielen Kirchengemeinden gibt es nur noch ehrenamtliche Küster.
„Als ich damals in Holm angefangen habe, war die Stelle neun Monate unbesetzt“, berichtet Gudrun Bruhs. Jetzt geht es in ihrer Kirchengemeinde wieder auf die Suche, denn: In 19 Monaten ist bei „der mit dem Besen tanzt“ Schluss, dann geht sie in die Rente. Auf Instagram wird sie aber bestimmt auch danach aktiv bleiben.