Ein neuer Text der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bietet erstmals einen bundesweiten Orientierungsrahmen für evangelischen Religionsunterricht bei sonderpädagogischem Förderbedarf. Unter dem Titel „Religiöse Bildung für alle. Orientierungsrahmen für den evangelischen Religionsunterricht im sonderpädagogischen Kontext“ (EKD-Texte 143) beschreibt die EKD, wie religiöse Bildung für Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf gelingen kann.
„Der Religionsunterricht als unverzichtbarer Bestandteil schulischer Bildung unterstützt junge Menschen darin, sich die Tiefendimension des Lebens zu erschließen, macht den christlichen Glauben in evangelischer Ausprägung erlebbar und fördert wechselseitiges Verständnis. Dies gilt für alle Kinder und Jugendlichen, unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen und Fähigkeiten“, so die Ratsvorsitzende der EKD, Bischöfin Kirsten Fehrs, im Vorwort des Textes. Der Text reflektiert Möglichkeiten, Chancen und Grenzen eines differenzsensiblen Religionsunterrichts für Schüler*innen mit Förderbedarf – unabhängig davon, in welcher Schulform dieser stattfindet. Er bietet eine kritische Bestandsaufnahme zur sonderpädagogischen Förderung in Deutschland und gibt einen Einblick in die Vielfalt der Lebenswirklichkeiten betroffener Kinder und Jugendlicher.
Der neu erschienene Orientierungsrahmen zeigt, wie inklusive religiöse Bildung gelingen kann: kreativ, dialogisch, biografieorientiert – mit dem Ziel, Subjektwerdung zu stärken und Empowerment zu ermöglichen. Er verknüpft theologische, didaktische und schulorganisatorische Überlegungen, sowie strukturelle Herausforderungen: So etwa Anforderungen in der Lehrkräftebildung, die Notwendigkeit sonderpädagogischer Kompetenzen auch im allgemeinbildenden Kontext und die Möglichkeit, Unterrichtsinhalte und Zugänge grundsätzlich neu zu denken.
„Gemeinsam arbeiten wir in der evangelischen Kirche und in evangelischer Mitverantwortung für den Religionsunterricht daran, dass der Religionsunterricht an jeder Schule für alle Kinder und Jugendlichen, unabhängig von ihren jeweiligen Voraussetzungen, ein Ort der Ermutigung, der Orientierung und der Verständigungsfähigkeit ist“, so Bischöfin Fehrs.
Der Text wurde von einer Arbeitsgruppe von Expert*innen aus Schulpraxis, Wissenschaft und kirchlicher Bildungsarbeit erarbeitet. Er ist unter www.ekd.de/ru-sonderpaedagogik abrufbar.
Hannover, 17. Juli 2025
Pressestelle der EKD