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Deutsche Messe hat neue kulturelle Maßstäbe gesetzt – EKD


Die von Martin Luther (1483-1546) am 29. Oktober 1525 in Wittenberg erstmals gefeierte Deutsche Messe war die lang erwartete Antwort Luthers auf eine Vielzahl deutschsprachiger evangelischer Gottesdienste, die sich landauf, landab entwickelt hatten. Der Ablauf orientierte sich an der katholischen Messe, verzichtete aber auf den damaligen Messopfergedanken im Abendmahl und setzte auf Predigt, Gemeindelieder und die aktive Teilnahme der Gemeinde.

Im Oktober 1525 arbeitete Luther laut Deeg mit Hofmusikern intensiv daran, den Gottesdienst musikalisch für die Gemeinde erlebbar zu machen. So sei die Verbindung von Lied und Verkündigung zum Markenzeichen des evangelischen Gottesdienstes geworden – und später zu einem künstlerischen Motor für Komponisten wie Johann Sebastian Bach (1685-1750). Luther habe bewusst neue Akzente gesetzt, indem er die neue Messe nicht nur in deutscher Sprache, sondern mit einem Schwerpunkt auf Gemeindegesang und Predigt gestaltete. Es sei ihm wichtig gewesen, dass die Gemeinde verstehe, was sie feiere, erklärte der Liturgie-Experte.