Der Kampf gegen Corona droht nach ihren Worten die Hilfe in anderen zeitgleich ablaufenden Krisen zu verdrängen. So befürchte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einem Worst-Case-Szenario, dass sich die Zahl der Malaria-Toten in Afrika südlich der Sahara auf fast 770.000 erhöhen könnte – das wären doppelt so viele wie 2018. Der Osten Afrikas habe weiter mit Heuschreckenschwärmen zu kämpfen, die rasant anwachsen und auch Länder mit Konflikten wie Somalia oder Südsudan erreichen könnten. Dies würde Not und Hunger deutlich vergrößern.
Neue Projekte im Rahmen der Corona-Hilfe
„Wir müssen insbesondere die Folgen von Corona für jene Menschen im Blick behalten, die schon in mehrfacher Hinsicht leiden: an Kriegen, Naturkatastrophen, Heuschreckenplagen“, mahnte Füllkrug-Weitzel. „Die Kombination so vieler Krisen kann kein Land ohne internationale Hilfe bewältigen. Es muss schnell und umfassend reagiert werden. Sonst wird sich die Zahl der Menschen, die verhungern, dramatisch erhöhen.“ Auch die Kontakt- und Einreisebeschränkungen wirkten sich direkt auf die humanitäre Situation aus: Viele Menschen verlören Arbeit und Einkommen, viele Kinder ihre Schulspeisung, Bauern ihre Ernten.
Die Diakonie Katastrophenhilfe hat den Angaben zufolge ihre weltweite Arbeit an die Corona-Pandemie angepasst und neue Hilfsprojekte gestartet. Aktuell werden demnach Menschen in 33 Ländern im Rahmen der Corona-Hilfe erreicht, von Griechenland über den Kongo und Kolumbien bis Haiti. „Als Teil einer solidarischen Gesellschaft dürfen wir jetzt nicht nachlassen und müssen die Hilfe für die Schwächsten weiter ausbauen, hierzulande und in aller Welt“, sagte Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe.