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Mehr Aufmerksamkeit für Artenvielfalt – EKD


Die Lebensräume von Tieren und Pflanzen werden immer kleiner. Eine Folge ist das Artensterben. Wie dramatisch die Lage ist, erklärt Pastorin Ruth Gütter. Sie ist Referentin für Fragen der Nachhaltigkeit bei der Evangelischen Kirche in Deutschland.

EKD: Was ist für mehr Artenschutz zu tun?

Ruth Gütter: Umweltschützer und Wissenschaftler, auch die Kirche fordern seit Langem, dass die Lebensräume von Tieren und Pflanzen, dass die Artenvielfalt viel mehr geschützt werden müssen. In der Verabschiedung der Nachhaltigkeitsziele im Jahr 2015 haben die Staatengemeinschaften das eigentlich schon längst beschlossen. Auch die Abholzung der Regenwälder muss gestoppt werden. Eine flächendeckende ökologische Landwirtschaft ist ebenso nötig.

Wie optimistisch sind Sie, dass sich für mehr Artenschutz etwas bewegt?

Das Thema Artenvielfalt braucht mehr Aufmerksamkeit. Uns muss die hohe Bedeutung des Artenschutzes bewusst werden. Leider ist schon viel zerstört, was wir gar nicht mehr wiedergutmachen können. Aber ich hoffe sehr, dass wir Schlimmeres verhindern können.

Warum setzt sich die Kirche für die Bewahrung der Schöpfung ein?

Weil wir glauben, dass alles Leben von Gott geschaffen ist. Weil von der Zerstörung der Natur vor allem die Armen betroffen sind. Weil wir der künftigen Generation nicht die Lebensgrundlagen rauben dürfen und weil wir gerade jetzt besonders merken, wie sehr wir von der Mitschöpfung abhängig sind.

Welche Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit, besonders gegen das Artensterben unterstützt die Kirche?

In den Landeskirchen gibt es Beschlüsse, wie man mit den eigenen Flächen nachhaltiger umgeht und so die Artenvielfalt schützt. Zum Beispiel auf kirchlichen Friedhöfen und auf kirchlichen Grünflächen. Da passiert schon eine ganze Menge. Es gibt eine lebendige Debatte, dass die Kriterien zur Verpachtung von Kirchenland strenger werden sollten und ökologischen Kriterien entsprechen müssen. Da müssen wir als Kirche aber noch weiterkommen.