Der Ökumenische Kirchentag könnte dadurch zu einem Experimentierlabor werden, betonte die Theologin. Im Mittelpunkt stünden diesmal Themen, die sich während der Corona-Pandemie neu oder schärfer gestellt hätten. Dazu zählten Verschwörungstheorien, Menschenwürde, Geschlechtergerechtigkeit oder die Frage nach einer sozial-ökologischen Zukunft. So beleuchte ein Forum unter der Überschrift „Zivilcourage“, wie die zahlreichen Corona-Verschwörungstheorien mit den Ängsten der Menschen zusammenhingen – und wie diese sich am Ende auf die Demokratie auswirkten.
In einer Podiumsreihe befassten sich die Gäste unter anderen mit der Würde älterer Menschen und der in Corona-Zeiten aufgekommenen ethischen Frage, für wen sich eine Corona-Behandlung noch lohne, erläuterte Helmke. Unter dem Motto „Der perfekte Mensch“ solle dabei das christliche Menschenbild aus naturwissenschaftlicher und gesellschaftspolitischer Perspektive zur Diskussion stehen. Ein Thementag widme sich darüber hinaus der Gerechtigkeit in der Pflege. Zudem werde in einem eigenen Zentrum untersucht, warum während der Corona-Krise meist Frauen die zusätzliche familiäre Belastung schulterten.
Helmke ist seit 1. Juli 2017 Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages. Sie studierte Evangelische Theologie und Kulturjournalismus und ist ausgebildete geistliche Begleiterin. Helmke lehrt als Honorarprofessorin für Christliche Publizistik in Erlangen und engagiert sich ehrenamtlich in der evangelischen Filmarbeit.
Der 3. Ökumenische Kirchentag findet vom 12. bis 16. Mai 2021 in Frankfurt am Main statt. Er wird vom Deutschen Evangelischen Kirchentag und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken ausgerichtet. Die beiden vorangegangenen Ökumene-Kirchentage wurden 2003 in Berlin und 2010 in München gefeiert.