EKD News

Internationaler Tag zum Gedenken an die Opfer von Gewalt aufgrund von Religion oder Glauben – EKD


Am 22. August 2020 wird erstmals der von den Vereinten Nationen ausgerufene „Internationale Tag zum Gedenken an die Opfer von Gewalttaten aus Gründen der Religion oder des Glaubens“ begangen. Mit dem Gedenktag soll die Aufmerksamkeit auf die wachsende Zahl der Menschen gerichtet werden, die unter religiöser Verfolgung leiden.

Die beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland setzen sich seit Langem für die Verwirklichung der Religionsfreiheit ein. Das Engagement gilt selbstverständlich allen Menschen, nicht nur Angehörigen der eigenen Religion. Trotzdem haben die Kirchen eine besondere Verantwortung für ihre Glaubensgeschwister, die unter Bedrängung und Verfolgung leiden.

Im “Ökumenischen Bericht zur Religionsfreiheit von Christen weltweit” von 2017 heißt es: „Die Religionsfreiheit ist ein elementares und unveräußerliches Menschenrecht. Jeder Mensch soll seinen Glauben privat und öffentlich leben, Gottesdienste feiern, religiöse Riten ausüben und seine Religion wechseln können. Ebenso hat jeder Mensch das Recht, keine Religion zu haben. Die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ von 1948 formuliert dies in Artikel 18. Dennoch werden heute viele Menschen wegen ihrer Religion oder Weltanschauung bedrängt und verfolgt und können ihren Glauben nicht ungehindert praktizieren.“

Die EKD ruft zudem seit dem Jahr 2010 jährlich in der Passionszeit am Sonntag Reminiszere Kirchen und Gemeinden auf, in Gottesdiensten und Gebeten in besonderer Weise auf die Leidenserfahrungen von Christen in anderen Ländern aufmerksam zu machen und Anteil zu nehmen.

Gebet zum internationalen Gedenktag

Gott des Lebens,
wir denken heute an Menschen, die in Gefahr sind,
weil sie sich zum Urgrund von allem, was lebt, halten.
Menschen, die geschlagen, gejagt, verletzt, ermordet werden,
weil sie zu ihrem Glauben und ihrer Überzeugung stehen.
Menschen, die sich verstecken müssen und nur im Verborgenen
feiern können, was ihnen heilig ist.
Wir bitten Dich um Schutz für die Opfer,
um Freiheit für ihre Seele,
und Heilung für ihren Körper,
und um Dein göttliches Recht, das für uns zum Menschenrecht wird.
Gott des Lebens,
mach‘ unsere Herzen weit,
damit wir das Recht der anderen achten und dafür einstehen,
und damit Dir die Ehre geben.
Lass uns in Deiner Liebe über Grenzen gehen
und wenn wir Vorurteilen und Hass begegnen,
dann mach Du uns mutig und stark,
um denen beizustehen, die uns brauchen.
Darum bitten wir Dich,
Du Schöpfer der Welt,
du Liebhaber des Lebens,
du heilige Geistkraft.

Amen

Sabine Dreßler

Cover „Ökumenischer Bericht zur Religionsfreiheit von Christen weltweit 2017“

Ökumenischer Bericht zur Religionsfreiheit von Christen weltweit 2017

Das Recht auf Religions- und Weltanschauungsfreiheit:
Bedrohungen – Einschränkungen – Verletzungen
Gemeinsame Texte Nr. 25
 

Reminiszere Beispielfoto

Reminiszere

Am Sonntag Reminiszere ruft die EKD Kirchen und Gemeinden auf, in Gottesdiensten und Gebeten in besonderer Weise auf die Leidenserfahrungen von Christen in anderen Ländern aufmerksam zu machen und Anteil zu nehmen. Hier gibt es Materialien für Gebete und Gottesdienste dazu.