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„Geteilte Erinnerung – versöhnte Geschichte“ – EKD


Aus Anlass des 81. Jahrestages des deutschen Überfalls auf Polen und des Beginn des Zweiten Weltkrieges hat die stellvertretende Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, (EKD), Präses Annette Kurschus an das von Deutschland in Polen verursachte Leid erinnert: „Noch heute prägen dieser Krieg und seine Folgen das Verhältnis unserer beiden Länder. Sich an Leid und Schuld zu erinnern, ist schwer. Zugleich liegt darin eine heilsame Kraft: die Kraft zu verwandeln und zu versöhnen. Wer sich erinnert, ist zur Verantwortung gerufen. Erinnerung, die zur Verantwortung rufen, verwandeln und versöhnen kann, bedarf der historischen Expertise, die zudem die verschiedenen Perspektiven und Deutungen miteinander ins Gespräch bringt.“, sagte Kurschus, die zugleich Beauftragte der EKD für die deutsch-polnischen Beziehungen ist.

Zum Jahrestag ist jetzt ein von Präses Kurschus mit herausgegebene Aufsatzband „Geteilte Erinnerung – versöhnte Geschichte?“ erschienen.

Das im Kohlhammer-Verlag veröffentlichte Buch vereint Arbeiten deutscher und polnischer Historiker zur Geschichte der evangelischen Kirchen in Polen und ihrer Beziehungen zu Deutschland während des 20.Jahrhunderts. Nachgezeichnet werden u.a. der Einfluss nationalistischer Politik und Ideologie auf die kirchliche Arbeit, die Instrumentalisierung der Kirchen in der Zeit der „Volkstumskämpfe“, Flucht und Vertreibung der deutschsprachigen Protestanten, der Wiederaufbau des kirchlichen Lebens in Polen unter dem kommunistischen System und die kirchlichen Bemühungen um einen Neuanfang in den Beziehungen zwischen Deutschen und Polen bis in die Gegenwart. Diesen Studien sind Reden von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Präses Annette Kurschus und Bischof Jerzy Samiec anlässlich des 80. Jahrestages des deutschen Überfalls vorangestellt.

Hannover, 1. September 2020

Pressestelle der EKD
Carsten Splitt