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353 Gerettete können von Bord der „Sea-Watch 4“ – EKD


Der Grünen-EU-Politiker Sven Giegold nannte die Rettung der 353 Menschen „ein großartiges Ergebnis nach nur wenigen Tagen im Einsatz für das ‚Kirchenschiff'“. Zwei Wochen lang sollen die Geretteten an Bord des Quarantäne-Schiffs bleiben, bevor sie an Land dürfen. Es brauche nun schnelle Zusagen aus Deutschland und anderen EU-Mitgliedsländern, die Geretteten nach ihrer Quarantäne in Italien aufzunehmen. Italien dürfe mit den geretteten Flüchtlingen nicht alleingelassen werden, erklärte er. Giegold hatte im vergangenen Jahr auf dem Kirchentag in Dortmund die Resolution „Wir schicken ein Schiff“ initiiert, die letztlich zur Anschaffung der „Sea-Watch 4“ aus überwiegend kirchlichen Spenden führte.

Die „Sea-Watch 4“ war Mitte August zu ihrer ersten Mission im zentralen Mittelmeer aufgebrochen. Das ehemalige Forschungsschiff wurde im Januar für 1,3 Millionen Euro erworben. Es wird von Sea-Watch und „Ärzte ohne Grenzen“ im Auftrag des zivilen Bündnisses „United4Rescue“ betrieben. Dem Bündnis gehören mittlerweile mehr als 550 Organisationen und Unternehmen an. Es wurde von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründet.

Zu Palermo hat „United4Rescue“ einen besonderen Bezug: Der Bürgermeister Leoluca Orlando unterstützt das Bündnis. Er ist für sein Engagement in der Flüchtlingspolitik bekannt. Im vergangenen Jahr machte er den EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm zum Ehrenbürger der Stadt. Dass die „Sea-Watch 4“ dort einfahren durfte, ist laut Sea-Watch jedoch Zufall.