In einer ersten „Schockphase“ im Frühjahr seien die Krankenhäuser und Einrichtungen völlig dichtgemacht worden, zum Teil auch für Seelsorgerinnen und Seelsorger. Zwar hätten diese immer einen rechtlichen Anspruch auf Zugang gehabt. Dennoch kenne er Einrichtungen, in die niemand reingekommen ist, sagte Jung. Andernorts seien Seelsorger auch auf Covid-19-Stationen tätig gewesen.
Digitalisierungsschub für die Kirche
„Corona hat einen Digitalisierungsschub für die Kirche gebracht“, blickte der Theologe, der im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für Medienthemen zuständig ist, auf die vergangenen Monate zurück. Vieles sei in der Zeit der strengen Kontaktbeschränkungen nur mit Hilfe digitaler Angebote aufrechtzuerhalten gewesen.
Gleichwohl bestünden weiterhin Kommunikationshindernisse. Beim Kontakt zu Menschen, die sich im Internet für Kirche interessieren und Informationen suchen, gebe es Verbesserungsbedarf. „Aktiv in die Kommunikation zu treten, das bekommen wir im Moment nicht hin“, sagte Jung bei dem digital veranstalteten AEU-Jahresempfang.
Aus Sicht des evangelischen Medienbischofs sollte Digitalisierung in der Kirche nicht allein mit dem Ziel von Einsparungen verfolgt werden. Digitalisierung biete die Möglichkeit, Kirche weiterzuentwickeln.
Der 1966 gegründete Arbeitskreis Evangelischer Unternehmer (AEU) versteht sich als Netzwerk protestantischer Unternehmer, Manager und Führungskräfte. Zu seinen Aufgaben gehören der Dialog mit Kirchenleitenden, die Organisation von fachlichem Austausch sowie Angebote zur Glaubensvergewisserung für die Mitglieder.