„Fast wie eine neue Kirche“
Die aus dem Jahr 1877 stammende neogotische Hallenkirche St. Ambrosius im Magdeburger Stadtteil Sudenburg ist die „Kirche des Monats Oktober 2020“ der „Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland“ (Stiftung KiBa). Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründete Stiftung fördert die Sanierung der Fassade des Gebäudes, eine Projektspende inklusive, in diesem Jahr mit 15.000 Euro.
Das Gotteshaus ist schon das sechste in Sudenburg, das St. Ambrosius heißt. Fünf andere Kirchen dieses Namens hatte es zuvor gegeben, die erste davon bereits im 11. Jahrhundert. Das vierte Gebäude in dieser Reihe wurde – wie die gesamte Vorstadt Sudenburg – von Napoleons Truppen abgerissen, um eine bessere Schuss-Freiheit auf die Festung Magdeburg zu haben. Der direkte Vorgängerbau musste 1875 wegen Schwammbefalls aufgegeben werden. Noch im selben Jahr wurde der Grundstein für die heutige St. Ambrosius-Kirche gelegt.
Etappenweise wird die Außenhülle der Stadtkirche mit der markanten Doppelturmanlage restauriert. In diesem Jahr sind die beiden Türme an der Reihe, zunächst im jeweils oberen Teil. 520.000 Euro wird dieser Sanierungsschritt kosten. Um Spenden für die Finanzierung der Arbeiten zu gewinnen, organisiert der örtliche Kirchbauverein regelmäßig Lesungen, Konzerte und Ausstellungen. Außerdem gibt es die Möglichkeit, für 50 Euro einen ausgemusterten Stein der Kirche mit nach Hause zu nehmen. Die faustgroßen Quader tragen ein Schild, auf dem beispielsweise „Mein Stück Ambrosius“ oder „Edelstein St. Ambrosius“ steht.
Zentral gelegen und für viele Sudenburger mit kostbaren Erinnerungen versehen, sei das Gotteshaus auch für die Kirchenfernen wichtig, betont Pfarrer Konstantin Rost. „St. Ambrosius ist ein Ort der Begegnung, für Konzerte und Gottesdienste, aber es ist darüber hinaus identitätsstiftend für den Stadtteil.“ Dass die Fassade der Kirche instandgesetzt und gereinigt wird, gefalle allen: „Es ist, als bekämen wir eine ganz neue Kirche“.
Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von 33,9 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr hat die KiBa Förderzusagen über rund 1,6 Millionen Euro vorgesehen. Mehr als 3.700 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e. V.“ Weitere Informationen unter www.stiftung-kiba.de
Hannover, 1. Oktober 2020
Pressestelle der EKD