EKD-Auslandsbischöfin bekundet Solidarität mit Mitgliedern der Arbeitsgruppe „Christliche Vision“ des oppositionellen Koordinierungsrates für Belarus
Die Auslandsbischöfin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Petra Bosse-Huber, hat sich in einem Solidaritätsschreiben an die Mitglieder der Arbeitsgruppe „Christliche Vision“ des oppositionellen Koordinierungsrates für Belarus gewandt.
Zum Anlass des ostkirchlichen Hochfestes „Mariae Schutz und Schirm“ teilte sie den Mitgliedern der Arbeitsgruppe mit: „Von allen medialen Bildern, die ich in Deutschland aus Ihrem Land sehe, hat sich mir vor allem das Bild der Frauen, die unverdrossen und friedlich für ein Ende der staatlichen Repression eintreten, tief eingeprägt. Die große Mehrheit der Christen ihres Landes feiert am 14. Oktober das Fest der Schutzmantelmadonna. In der gegenwärtigen Situation Ihres Landes scheint mir das Bild der schützenden und schirmenden Maria wie ein Vorbild insbesondere für die vielen mutigen Frauen Ihrer Gesellschaft zu stehen, die nicht auf den Weg der Bosheit und der Gewalt, sondern auf den Weg des Friedens und der Liebe und auf das Gute setzen, um das Böse zu überwinden. Ich kann deshalb sehr gut verstehen, warum viele Menschen die belarussischen Frauen für den nächsten Friedensnobelpreis vorgeschlagen haben.“
Trotz massiver staatlicher Gewalt demonstrieren seit zwei Monaten zehntausende belarussischer Bürger gewaltlos für Rechtsstaatlichkeit und demokratische Grundrechte in ihrem Land. Im Koordinierungsrat, der die Kräfte der zivilgesellschaftlichen Opposition bündelt, arbeiten orthodoxe, katholische und evangelische Christinnen und Christen in der Gruppe „Christliche Vision“ zu Belangen der Kirchen in der Zivilgesellschaft.
Hannover, 12. Oktober 2020
Pressestelle der EKD
Annika Lukas