Denn das Reformprogramm, mit dem die Kirche die Menschen in ihren jeweiligen Lebenssituationen wieder neu mit der biblischen Botschaft erreichen will, sei schon längst in den Dekanaten und Gemeinden angekommen, betonte Blum. Ein wesentlicher Punkt sei die neue Landestellenplanung, die Verteilung der Pfarrstellen in Bayern. Dabei hätten die Dekanate als mittlere Ebene der Kirche neue Entscheidungs- und Gestaltungsmöglichkeiten bekommen und könnten eigene inhaltliche Schwerpunkte setzen. Grundlage dafür sei den Einsicht, dass nicht mehr die Kirche als Institution im Mittelpunkt steht, sondern die Bedürfnisse der Menschen in ihren Regionen.
Die Digitalisierung in der Kirche, die ebenfalls zu dem Reformpaket gehört, habe durch Corona einen deutlichen Schub bekommen, sagte Blum. Dabei seien neue digitale Formate entstanden, mit denen die Kirche teilweise neue Zielgruppen erreichen konnte. Allerdings werde die persönliche Seelsorge, die individuelle Zuwendung in der Kirche, auch in Zukunft eine ganz wichtige Bedeutung haben. Diese Seelsorge sei eine Eins-zu-Eins-Beziehung und von ihrem Wesen her vertraulich und aufwendig und lasse sich nicht digital vervielfachen und medial ausbreiten. „Deshalb wäre eine Kirche, die nur im digitalen Raum agiert, nicht vorstellbar und auch von niemandem gewollt“, sagte Blum.