EKD News

Trösten und zum Verstehen beitragen – EKD


Bericht des Catholica-Beauftragten der VELKD vor der Generalsynode

„Trost spenden, an der Seite der Einsamen und Sterbenden sein, Verstehen befördern und deuten helfen! Und in allem zum gegenseitigen Verständnis und damit zum Zusammenhalt in der Gesellschaft beitragen.“ Das sei in der Zeit der Corona-Pandemie die entscheidende ökumenische Herausforderung, sagte der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke (Bückeburg), in seinem Bericht vor der Generalsynode der VELKD, die am 7. November zu ihrer diesjährigen digitalen Tagung zusammengetreten ist. Die Aufgabe sei mindestens so dringlich wie die des theologischen Dialogs. Manzke hob hervor, „dass es in den letzten Monaten großartige Beispiele von zupackendem, tröstendem und wahrhaft diakonischem Handeln im Bereich der Pflege, Medizin und Seelsorge in unserem Land gegeben hat“. Hierzu ermutige auch der Appell von Papst Franziskus an die Christenheit, alle Differenzen zurückzustellen und für eine „Ansteckung in christlicher Hoffnung“ zu sorgen.

 

Anerkennend äußerte sich Manzke zum Fortgang des „synodalen Weges“ zwischen der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken: „Für das ökumenische Zusammenspiel in öffentlichen Handlungsfeldern wäre es ein großer Gewinn, wenn der synodale Weg dazu beitragen würde, die katholische Kirche in Deutschland zu stärken.“ Die katholische Kirche und die evangelischen Kirchen müssten sich in ihren Veränderungsprozessen gegenseitig ergänzen und unterstützen, um ihre Rolle im öffentlichen Raum weiterhin kraftvoll spielen zu können.

 

Manzke verwies auf die Ergebnisse und Früchte der ökumenischen Dialoge der vergangenen 50 Jahre. Dabei hob er die jüngste Studie des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen (ÖAK) „Gemeinsam am Tisch des Herrn“ besonders hervor. In ihr wie auch in früheren Texten seien „die theologischen Grundlagen, auf denen weitere mutige Schritte in der Ökumene aufbauen können, beschrieben worden“. Als ermutigende Beispiele für bereits begonnene ökumenische Kooperationen, die aber noch ausgebaut werden müssten, nannte er den gemeinsamen Ausbildungsgang für katholische und evangelische Schülerinnen und Schüler an der bischöflichen Musikschule in Essen und den konfessionell-kooperativen Religionsunterricht vieler Bundesländer. Er erinnerte auch an die Idee des Leitenden Bischofs der VELKD, Landesbischof Ralf Meister, rein ökumenische Gemeinden zu gründen. „Die Weiterentwicklung der Ökumene kann nur gelingen, wenn wir bereit sind, uns selbst zu prüfen und zu verändern, anstatt nur auf Veränderungen unseres Partners zu hoffen“, betonte Manzke.

 

Kirchenpräsident Dr. h. c. Christian Schad (Speyer) berichtet im Rahmen der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Montag, 9. November, über die Catholica-Arbeit der EKD. In seinem Bericht, den er als Vorsitzender des Kontaktgesprächskreises im Auftrag des Ratsvorsitzenden der EKD hält, geht er schwerpunktmäßig auf die Studie „Gemeinsam am Tisch des Herrn“ ein. Weitere Themen seines Berichts sind der Dialog zum Thema „Kirche und Kirchengemeinschaft“ zwischen der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) und dem Päpstlichen Rat für die Förderung der Einheit der Christen sowie das gemeinsame Handeln der Kirchen in besonderen Bereichen der Seelsorge.

 

Hinweis: Die 7. Tagung der 12. Generalsynode der VELKD findet am 7. und 9. November 2020 in digitaler Form statt. Die Plenumssitzungen werden unter www.velkd.de/stream im Livestream übertragen. Den Bericht des Catholica-Beauftragten und weitere Berichte, Beschlüsse und Entschließungen finden Sie unter www.velkd.de/12-generalsynode.

 

Den Bericht des Vorsitzenden des Kontaktgesprächskreises können Sie ab Montag unter www.ekd.de/WeitereBerichteSynode2020  herunterladen.

Die Pressestelle der VELKD erreichen Sie mobil unter 0151 46 10 15 20.

 

Hannover, 7. November 2020

 

Pressestelle der VELKD

Urs Christian Mundt