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„Eine geöffnete Tür in die Zukunft“ – EKD


EKD-Ratsvorsitzender Bedford-Strohm zum Buß- und Bettag

Für den bayerischen Landesbischof und Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Heinrich Bedford-Strohm ist der Buß- und Bettag ein Tag, an dem wir „mit all unserer Angst, mit all unseren Fragen, mit all unserem Nichtkönnen zu Jesus kommen können.“

 

In seiner Predigt in der Münchener St. Matthäus-Kirche zu Jesaja 1,10-18 sprach Bedford-Strohm über die aktuelle Buß- und Bettagskampagne der Evangelischen Kirche, initiiert von der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck gemeinsam mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und der Evangelischen Kirche der Pfalz unter dem Motto: „Zukunft OFFEN“.

 

Ausgerechnet in diesem Jahr sei der Predigttext ein zorniger Text, so der Landesbischof. Aber Jesaja lasse es in seiner scharfen Kritik an den sozialen Zuständen seiner Zeit nicht bei der Konfrontation mit dem, was falsch läuft. Er zeige vielmehr eine Perspektive auf: „Nicht das schlechte Gewissen bleibt übrig, nicht die Verzagtheit angesichts all der Umkehrforderungen, nicht das Gefühl, kleingemacht worden zu sein, sondern was bleibt, ist eine geöffnete Tür in die Zukunft.“

 

Der Text zeige damit eine echte Perspektive auf, so der EKD-Ratsvorsitzende. „Waschen, reinigen, Gutes tun lernen, sich für Recht und Gerechtigkeit einsetzen, den Unterdrückten helfen, dafür sorgen, dass auch die Witwen und Waisen, dass auch die Armen leben können, morgens mit dem Gefühl aufstehen und abends mit dem Gefühl schlafen gehen zu können, nicht gegen die anderen zu leben, sondern mit den Anderen zu leben, das ist gutes Leben!!“

 

Auch ihn selbst würden diese Worte im Pandemiejahr zutiefst berühren, sagte Bedford-Strohm: „Denn ich kann sie nicht vergessen, all die Menschen hier bei uns und in der ganzen Welt, die wir doch im kirchlichen Kontext so oft unsere ‚Brüder und Schwestern‘ nennen und die jetzt unsere geschwisterliche Solidarität wirklich brauchen. Vielleicht geht mir ihre Not noch mehr nah, weil ich die Verwundung selbst spüre.“

 

Der protestantische Buß- und Bettag, erstmals 1532 im mittelalterlichen Straßburg offiziell eingeführt, wurde 1995 zur Finanzierung der Pflegeversicherung in allen Bundesländern außer Sachsen als arbeitsfreier gesetzlicher Feiertag ersatzlos gestrichen. Der Bußtag hat seinen festen Platz im kirchlichen Festkalender jedoch nicht verloren und ist im Leben vieler Menschen nach wie vor fest verwurzelt.

 

Der Gottesdienst mit dem Ratsvorsitzenden ist am Mittwoch, 18.11.2020, ab 10 Uhr im Livestream auf www.stmatthaeus.de zu sehen.

 

Weitere Informationen zur Kampagne unter www.busstag.de.

 

Hannover, 17. November 2020

 

Pressestelle der EKD

Annika Lukas