Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie machten auch Begegnungen im Alltag noch schwieriger, erläuterte die frühere Hospizleiterin. „Alle Menschen sind verunsichert. Vielen fällt es ja ohnehin schwer, auf Trauernde zuzugehen.“ Auch Gottesdienste, in denen noch mal auf Tod und Sterben hingewiesen wird, könnten nicht wie üblich stattfinden. Am Ewigkeitssonntag (22. November) werden in den Gemeinden die Namen der Verstorbenen des letzten Jahres verlesen. „Wenn die Menschen dann nicht mehr kommen, sich vielleicht nicht trauen, in einen Gottesdienst zu gehen, dann geht dieser gemeinschaftsstiftende Gedanke verloren.“
Wegner begrüßte, dass unter anderem die Bischöfe Ralf Meister (Evangelische Landeskirche Hannovers) und Heiner Wilmer (Bistum Hildesheim) am Ewigkeitssonntag besonders der Corona-Toten gedenken wollen. „Es ist ein schöner Gedanke, die Angehörigen und die Verstorben in ein Gebet einzuschließen und noch einmal zu bedenken, wie schwer vielleicht ihr letzter Weg war. Das kann hilfreich sein.“
Auch dass Angehörige durch Besuchsbeschränkungen in Pflegeheimen oder Krankenhäusern Sterbende teils nicht wie gewünscht begleiten konnten, wird nach Wegners Ansicht Auswirkungen haben. „In den nächsten Wochen und Monaten wird es die Ehrenamtlichen in der Trauerbegleitung beschäftigen, dass Menschen auch davon berichten, dass sie von ihren Angehörigen nicht Abschied nehmen konnten und auch dadurch in einen erschwerten Trauerprozess kommen.“
(epd: Karen Miether)
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