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Bedford-Strohm kritisiert erneut Blockade von Rettungsschiffen – EKD


Zur gesunkenen Zahl an Asylanträgen in Deutschland im vergangenen Jahr sagte Bedford-Strohm, das sei für ihn nicht der richtige Weg. Es sei eine Schande, dass Europa die erbärmlichen Umstände in Flüchtlingslagern wie auf der griechischen Insel Lesbos und im bosnischen Camp Lipa zulasse. „Wenn Flüchtlingszahlen in Europa nicht durch die Beseitigung der Not, sondern aufgrund von Abschreckung durch menschenunwürdige Zustände gesenkt werden, dann ist das kein Erfolg, sondern eine moralische Bankrotterklärung.“

Nach der vom Bundesinnenministerium in Berlin veröffentlichten Asylstatistik wurden im vergangenen Jahr gut 76.000 Erstanträge von Einreisenden auf Schutz in Deutschland gestellt, fast ein Drittel (31,5 Prozent) weniger als im Vorjahr. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte die Zahl mit den Worten kommentiert, die Maßnahmen zur Steuerung der Migration wirkten, „wir sind auf dem richtigen Weg“.

Zusammen mit Vertretern der Friedrich-Ebert-Stiftung und der Arbeiterwohlfahrt (AWO) betonte Bedford-Strohm, das Thema Migration und Flucht müsse trotz Corona-Pandemie wieder in den politischen Fokus. Um das zu erreichen plädiere er für eine Zusammenarbeit und für mehr mediale Aktivität, sagte der Präsident des AWO-Bundesverbandes, Wilhelm Schmidt.

Das Symposium sollte an Heinrich Albertz (1915-1993) erinnern. Der evangelische Theologe und SPD-Politiker war als Nachfolger von Willy Brandt Regierender Bürgermeister von Berlin. Albertz zählte zu den Vordenkern der Friedensbewegung und war zwischen 1949 und 1965 Bundesvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt. Organisatoren des Abends waren neben der Bremischen Evangelischen Kirche der Bremer AWO-Landesverband und die Friedrich-Ebert-Stiftung.