Gut gelingen könne der Übergang etwa bei caritativen oder kulturellen Nachnutzungen, sagte die Theologin. Positiv bewertete sie auch die Umgestaltung einer Kirche zu einem Studentenwohnheim in Hannover. Bahr befürwortete zudem den Umbau von Kirchen zu Synagogen. Das erinnere daran, dass das Christentum einst aus dem Judentum hervorgegangen sei. Skeptischer beurteilte sie den Umbau von Kirchen zu Moscheen. Das werde in der Öffentlichkeit keine Mehrheit finden und sei von vielen Muslimen auch nicht gewünscht.
Der stellvertretende Geschäftsführer der Wüstenrot Stiftung in Ludwigsburg, Stefan Krämer, warnte davor, neue Nutzungen in Kirchen hineinzubringen, die im Kontrast oder sogar im Konflikt mit ihrem Ursprungszweck stehen. Beim Umbau dürfe nicht alles herausgenommen werden, was die Gebäude zu einem speziellen Ort gemacht hätten. „Wir müssen auf verschiedenen Ebenen darüber nachdenken, wie wir diese Kirchen in eine veränderte Gesellschaft transferieren können und sie trotzdem nicht zu Allerweltsgebäuden werden“, sagte Krämer. Gleichwohl ließen sich die „nicht so geliebten Nutzungen“ nicht immer vermeiden.