Diese Hoffnung sei damit auch mit Blick auf die Corona-Pandemie „eine der Schlüsselfragen unserer Zeit“. Ein Jahr Beziehungs-Fasten habe viele Menschen erschöpft. „Mich auch“, räumte der neue Präses ein. Er habe die Hoffnung, dass sich durch die gemeinsam durchlebte Pandemie etwas zum Besseren verändere. Dazu gehörten eine faire Verteilung der Schulden, ein dauerhaft ökologisches Verhalten sowie ein sorgsamer und solidarischer Umgang mit allen Menschen.
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sagte nach der Amtseinführung, Latzel sei „bestens gerüstet“ für sein neues Amt. Als Direktor der Evangelischen Akademie in Frankfurt habe der Theologe wegen der Corona-Pandemie neue Wege gehen müssen, damit Kirche zu den Menschen kommen könne. „Und das ist eine Frage, die sich eine Landeskirche immer wieder stellen muss.“ Grade auch mit Blick auf die Corona-Pandemie baue er auf das Engagement der Kirchen, sagte Laschet. Wenn jeder nur auf sich schaue, werde die Gesellschaft aggressiv und drohe in viele Einzelteile zu zerfallen. Hier spielten die Kirchen eine große Rolle.
Für die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) gratulierte der Ratsvorsitze Heinrich Bedford-Strohm dem neuen Präses: „Ihr Herzensanliegen ist es, Kirche bei den Menschen zu sein, zu fragen, was sie von ihrer Kirche brauchen.“ Er wünsche Latzel, dass ihm das als Präses gelinge.