Bedford-Strohm: „Die Zehn Gebote erweisen sich auch in Zeiten des digitalen Wandels als hilfreiches Geländer“
Die Digitalisierung hat nahezu alle Lebensbereiche durchdrungen. Durch die Corona-Pandemie wird diese Entwicklung noch einmal verstärkt. Grundfragen des Lebens stellen sich angesichts dieses epochalen Übergangs neu: In welcher Welt wollen wir leben? Wie gehen wir miteinander um? Wie übernehmen wir Verantwortung für die Umwelt, für die Arbeit 4.0? Wie verändert sich die demokratische Meinungsbildung oder der Umgang mit Sexualität? Mit der heute veröffentlichten Denkschrift „Freiheit digital. Die Zehn Gebote in Zeiten des digitalen Wandels“ will die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) in diesen Fragen ethische Orientierung geben.
„Weil sich die Technologien in den vergangenen zehn Jahren so rasant weiterentwickelt haben, hinken die gesellschaftlichen Normen für ihre Nutzung zwangsläufig hinterher“, so der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm. „Umso dringlicher ist es, die ethischen Folgen der Digitalisierung stärker in den Blick zu nehmen, und sich über einen verantwortlichen Umgang mit den Technologien zu verständigen.“ Die Denkschrift, die sich in Aufbau und Inhalt an den Zehn Geboten orientiert, mache deutlich, wie hilfreich die biblischen Traditionen dafür seien. „Die Zehn Gebote erweisen sich auch in Zeiten des digitalen Wandels als hilfreiches Geländer für ein Leben in Freiheit und Verantwortung“, so Landesbischof Bedford-Strohm.
Erarbeitet wurde die Denkschrift von der EKD-Kammer für soziale Ordnung. Deren stellvertretender Vorsitzender, Traugott Jähnichen, unterstreicht, dass die Denkschrift die Chancen der Digitalisierung darstelle: „Wir können neue Formen des Zusammenlebens und des Austausches entwickeln, Bildungssystem und Arbeitswelt neu gestalten. Es liegt also an uns, unsere Freiheit und Kreativität bewusst positiv zu nutzen. Das gilt auch im Internet, in den sozialen Medien und beim Umgang mit digitaler Technik“, so Jähnichen.
Die Veröffentlichung der Denkschrift wird unter www.ekd-digital.de und in Social Media unter #EKDigital mit einer digitalen Kampagne begleitet. Unterschiedliche Veranstaltungsreihen sollen die Diskussion um einen verantwortlichen Umgang mit der Digitalisierung in Kirche und Gesellschaft verbreitern.
Hannover, 22. April 2021
Pressestelle der EKD
Carsten Splitt