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Besonders gefährdete Afghaninnen und Afghanen aufnehmen – EKD


Aber auch im Land selbst bräuchten die Menschen Hilfe, betonte Pruin. Schon vor der Machtübernahme der Taliban seien die Lebensumstände vieler Menschen verzweifelt gewesen, elf Millionen Afghaninnen und Afghanen hätten gehungert. „Leider müssen wir davon ausgehen, dass sich die Not jetzt weiter verschärft.“

Der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie, verwies darauf, dass durch die Machtübernahme der Taliban eine neue Fluchtbewegung aus Afghanistan bevorsteht. Anrainerstaaten wie die Türkei, Pakistan und der Iran bräuchten Unterstützung, um Geflohene aufnehmen und mit dem Nötigsten versorgen zu können. Zudem seien Resettlement-Programme, also die Verteilung von Flüchtlingen auf andere Länder, in der gesamten EU nötig, betonte Lilie.

„Niemand muss vor der neuen Aufnahme von Geflüchteten Befürchtungen haben“, erklärte Lilie. Es habe sich gezeigt, dass Integration gelingen könne. „Dazu braucht es Geduld, Engagement und einen langen Atem – auch in der Politik.“ Nötig sei dafür ein humanitäres Aufenthaltsrecht jenseits von Einzelfallprüfungen. „Denn spätestens jetzt muss jedem klar sein: Weitere Abschiebungen sind nicht zu verantworten.“