EKD-Ratsvorsitzender Bedford-Strohm würdigt Tübinger Theologen
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) trauert um ihr langjähriges Synodenmitglied und ehemaligen Vorsitzenden der Kammer für Theologie, den evangelischen Theologen Eberhard Jüngel. Der Vorsitzende des Rates der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, würdigte Jüngel als „einen der großen deutschen Theologen des 20. Jahrhunderts“. Eberhard Jüngel war am gestrigen Montag (28. September) im Alter von 86 Jahren gestorben.
In seiner Kondolenz schreibt Bedford-Strohm: „Mit dem Tod Eberhard Jüngels ist das Leben eines der großen deutschen Theologen des 20. Jahrhunderts zu Ende gegangen. Seine sprachmächtige Theologie hat Theologinnen und Theologen aus mehreren Generationen maßgeblich geprägt. In dieser prägenden Wirkung, aber auch durch seine wichtigen kirchlichen Funktionen sowie viele Vorträge und öffentliche Diskussionsimpulse war Eberhard Jüngel ein bedeutender Lehrer der Kirche, der als ehemaliger Dozent am Sprachenkonvikt in Ost-Berlin insbesondere auch in Ostdeutschland eine große Wirkung gehabt hat. Er hat immer wieder eingeschärft, dass Gottes Wesen nichts Abstraktes ist, sondern in der Beziehung liegt, in der von Liebe geprägten Beziehung zu uns Menschen. Dass diese Beziehung auch stärker ist als der Tod, das möge er jetzt erfahren. Ich danke Gott für all den Segen, der von seinem Leben ausgegangen ist.“
Bis 2003 war Eberhard Jüngel Ordinarius für Systematische Theologie und Religionsphilosophie sowie Direktor des Instituts für Hermeneutik an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Für seine wissenschaftlichen Leistungen erhielt er zahlreiche Ehrungen. 29 Jahre lang gehörte er der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland an. Zudem war er Vorsitzender der Kammer für Theologie der EKD sowie Vorsitzender des Theologischen Ausschusses der Evangelischen Kirche in der Union (EKU).
Hannover, 29. September 2021
Pressestelle der EKD
Carsten Splitt