Die Moderatoren Joachim (Joko) Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf werden als diesjährige Sonderpreisträger geehrt, wie bereits seit August bekannt ist. Anstelle einer Preisverleihung zeigt 3sat am 10. Oktober eine 45-minütige Preis-Dokumentation, die bereits seit diesem Mittwoch in der Mediathek des Senders verfügbar ist. „Kulturzeit“-Moderatorin Vivian Perkovic besucht darin die Preisträgerinnen und Preisträger und überbringt die Auszeichnung.
Das Hörspiel „Ich werde nicht hassen“ über einen palästinensischen Arzt, der nach Kanada emigriert und an der Universität Toronto lehrt, sei ein „Appell an Verständigung“, lobte die Jury „Allgemeine Programme“ unter dem Vorsitz des Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung. Der Podcast „Sack Reis“ biete jungen Menschen „quasi ungefiltert sehr lebendige Einblicke in das Leben und die Situation in anderen Ländern“.
Mit der vierteiligen Dokumentation „Colonia Dignidad“ sei eine „erdrückend dichte Chronik eines über drei Jahrzehnte andauernden Verbrechens meisterlich gelungen“, befand die Jury weiter. Der Film „Die Ungewollten“ erhalte seine Wucht unter anderem durch die Schauspieler. Die Präsenz von Ulrich Noethen, der die Rolle des Kapitäns Schröder mit ruhiger, nachdenklicher Würde verkörpere, trage die Produktion ebenso wie Britta Hammelstein als Martha Stern.
Die Jury „Kinderprogramme“ unter Leitung des Vorsitzenden Bernd Merz lobte, die Folge „Das Mädchen mit den langen Haaren“ aus der Kika-Reihe „Schau in meine Welt“ zeige, „welchen Gewinn freudvolles Geben darstellen kann“. Die Episode „Wir kriegen ein Baby“ aus der WDR-Serie „Die Sendung mit dem Elefanten“ feiere das Wunder des Lebens, „ohne kitschig, pathetisch oder gar peinlich zu werden“.
Der Robert Geisendörfer Preis wird seit 1983 jährlich im Gedenken an den Publizisten Robert Geisendörfer (1910-1976) verliehen. 2020 fiel der Preis pandemiebedingt aus. Ausgezeichnet werden Sendungen aus allen Programmsparten, die das persönliche und soziale Verantwortungsbewusstsein stärken und zur gegenseitigen Achtung der Geschlechter beitragen. Mit dem Sonderpreis wird jeweils eine exemplarische publizistische oder künstlerische Leistung gewürdigt. Die Preise sind mit insgesamt 30.000 Euro dotiert, der Sonderpreis ist undotiert.
Das GEP, dem die organisatorische Betreuung des Preises obliegt, ist die zentrale Medieneinrichtung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), ihrer Landeskirchen und Werke sowie der evangelischen Freikirchen. Zum GEP gehört unter anderem die Zentralredaktion des Evangelischen Pressedienstes (epd).