Es ist bereits das zweite Gemeinsame Wort zu Migration der beiden Kirchen. Das erste erschien 1997. „Das seelsorgliche, karitative und anwaltschaftliche Engagement für und mit Migrantinnen und Migranten gehört zum Kern des kirchlichen Auftrags“, schreiben die Autorinnen und Autoren im aktuellen Text. Die Kirchen wirkten selbst aktiv an der Gestaltung der Migrationsgesellschaft mit.
Der 214 Seiten lange Text wurde in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) geschrieben. In sieben Kapiteln ordnen die Autorinnen und Autoren der ökumenischen Arbeitsgruppe die aktuelle Situation in der Migrations- und Integrationspolitik ein und definieren Aufgabenstellungen für die Kirche. Vorsitzende der Arbeitsgruppe waren der Hamburger katholische Bischof Stefan Heße und der im Frühjahr in den Ruhestand verabschiedete Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, der zugleich Vorsitzender der EKD-Kammer für Migration und Integration ist.
„Migration betrifft alle Menschen: diejenigen, die sich freiwillig auf den Weg machen oder unter Zwang ihr Zuhause verlassen müssen, ebenso wie diejenigen, die die Erfahrung eines Lebens in der Fremde selbst nie gemacht haben“, betonten die leitenden Geistlichen der christlichen Kirchen, der DBK-Vorsitzende Georg Bätzing, der EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm und der Vorsitzende der ACK, Erzpriester Radu Constantin Miron, in ihrem Geleitwort. Migration sei eine „Bewegungskonstante“ in der Geschichte der Menschheit.
Im letzten Kapitel fordern die Autorinnen und Autoren die Kirchen dazu auf, sich weiterhin besonders gegen Menschenhandel, für zivile Seenotrettung, die Rechte von geflüchteten Frauen und Minderjährigen und das Recht auf Bildung und medizinische Versorgung von Menschen ohne Papiere einzusetzen. Auch das Kirchenasyl als letzter Ausweg sei legitim.
epd/hei ema