„Freiheit und Selbstbeschränkung, Selbstverwirklichung und Rücksichtnahme gilt es in Ausgleich zu bringen“, schreiben die Autoren. Die Publikation stammt aus der Kammer für Öffentliche Verantwortung der EKD, der neben Theologen auch Juristen, Wissenschaftler und Politiker angehören. Sie geht der Frage nach, wie Interessen unterschiedlicher Gruppen am besten in Ausgleich gebracht werden können und geht damit zum Teil auch auf die Debatten um „Identitätspolitik“ und Geschlechtergerechtigkeit ein.
Das Papier betont daneben auch, dass das Christentum insgesamt sowie die evangelische Kirche mit ihren Grundsätzen eine wichtige Quelle für „Gemeinsinn“ seien. Der Glaube jedes Einzelnen sei individuell, die Christen seien aber auch in einer Gemeinschaft verbunden. Die daraus entstehende Lebenspraxis dränge danach, Gesellschaft zu gestalten. Diese drei Dimensionen stünden für das immer wieder neu zu justierende Verhältnis von Vielfalt und Gemeinsinn. Zudem verweist die Schrift auf Felder, in denen die Kirche ganz praktisch das Gemeinwesen fördert: in der Bildung, der Diakonie und im Eintreten für Frieden.