Deshalb brauche es die Vielfalt der Formen: Die einen liebten das Neue, das Moderne. Die anderen liebten die alten liturgischen Worte und Formen, sagte der Theologe. Entscheidend sei, „dass wir einander achten in unseren unterschiedlichen Formen, unseren Glauben zu leben und zu stärken.“ In Kirchengemeinden und auch auf dem Kirchentag sei es wichtig, eine Gemeinschaft zu sein, in der man achtsam, rücksichtsvoll, tolerant, offen und wertschätzend miteinander umgehe.
Kirchentagspräsident de Maizière forderte die Menschen auf, nicht passiv zu sein, sondern mit Mut für etwas einzutreten: für Vernunft und Wahrheit, für Respekt und Friede und verantwortliche Freiheit. Der Predigttext des Kirchentags-Sonntags, „In deiner Hand ruht meine Zeit“, bedeute nicht, es sich in einer Hängematte bequem zu machen, sondern sich einzusetzen, „denn Gott traut uns Handeln und Verantwortung zu“, sagte der Ex-Minister.
Der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag findet vom 7. bis 11. Juni 2023 in Nürnberg unter der Losung „Jetzt ist die Zeit“ statt. Mehr als 2.000 Einzelveranstaltungen sollen sich zusätzlich zu Glaubensthemen der internationalen Politik sowie dem Zusammenleben von Menschen in Familie und Gesellschaft widmen. Seit 2007 wird jährlich der „Kirchentags-Sonntag“ als Einstimmung auf den kommenden Kirchentag gefeiert.