Zur Angst vor weiterer militärischer Eskalation und sich ausbreitendem Krieg und zu unserem Mitgefühl mit den Menschen in den umstrittenen Gebieten, tritt die Sorge um die Grundlagen des Miteinanders der Völker in Europa und um die internationale Ordnung, wie sie sich zwischen den Staaten seit dem
friedlichen Ende des kalten Krieges entwickelt hat. Wir sind überzeugt: Waffengewalt wird Leid und Unrecht nur vergrößern. Auch jetzt darf das diplomatische Gespräch mit Russland nicht abreißen. Unsere Kirchen und Gemeinden werden über unsere ökumenischen Beziehungen weiter den Kontakt mit unseren Brüdern und Schwestern in Osteuropa halten. Die Kraft und der Wille zum Frieden muss nicht nur bei den Regierenden wachsen; es ist wichtig, dass sie auch bei denen gefördert wird, die regiert werden.
Als Christinnen und Christen glauben wir „Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern ein Gott des Friedens“ (1. Brief des Paulus an die Gemeinde in Korinth, Kapitel 13).
Wir weigern uns zu glauben, dass keine Chancen mehr auf Verständigung und für einen gerechten Frieden bestehen.
Wir beten für die Verantwortlichen auf allen Seiten um Einsicht und Besonnenheit, um Mut zu Umkehr und Gerechtigkeit und wir stehen ein für die Hoffnung auf neue Wege zu einem Miteinander der Völker, das berechtigte Interessen ausgleicht und zugleich geltendes Recht stärkt und bewahrt.
Mit unseren Partnerkirchen Christen in Russland und der Ukraine, in Polen und im Baltikum und mit allen Menschen guten Willens wissen wir uns versöhnt durch den Gott des Friedens.