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Wie Gemeinden heute Taufe feiern – EKD


Auch wenn die inhaltliche Bedeutung bestehen bleibt, haben sich die Gestaltungsmöglichkeiten der Taufe und Tauffeiern in den evangelischen Landeskirchen im Laufe der Zeit geändert. Es werden mittlerweile immer mehr Taufen nachgefragt, die außerhalb des Gotteshauses gefeiert werden. Regina Sommer, Theologin an der Universität Marburg, ist Expertin für die Veränderungen in der evangelischen Taufpraxis. In einer qualitativ-empirischen Studie führte sie Interviews mit Tauffamilien und fragte diese nach ihren Erfahrungen mit der Taufe ihres Kindes. Welche Vorstellungen und Wünsche Eltern mit der Taufe ihres Kindes verbinden, erfuhr Sommer ebenfalls aus diesen Gesprächen.

Demnach wünschten sich immer mehr Familien eine Feier, die sich ganz auf den Anlass und ihr persönliches Erleben einstelle. Vielen Eltern sei es wichtig, dass Pfarrerinnen und Pfarrer im Taufgottesdienst auf die Veränderungen eingehen, welche die Geburt eines Kindes für ihre Partnerschaft und Familie bedeute, und auf die künftigen Herausforderungen, die das Elternsein mit sich bringe. Um die Anreise aller Familienmitglieder zu erleichtern, gebe es zunehmend auch Tauffeiern an Samstagnachmittagen.

Tauffeste individuell gestalten

Auch die Kirchengemeinden spürten den Wunsch nach einer besonderen Gestaltung von Kindertaufen und versuchten mit neuen Angeboten darauf zu reagieren, berichtet Regina Sommer. Die Ortsgemeinden möchten den jungen Familien Heimat bieten und den Alltag der Heranwachsenden begleiten. In vielen Landeskirchen haben sich deshalb neue Modelle für Tauffeste eingebürgert. Regina Sommer erzählt von immer mehr Gemeinden, die aktiv für gemeinsame Tauffeste werben und evangelische Familien ungetaufter Kinder dazu einladen. Dahinter stehe die Idee, einen zentralen Taufgottesdienst anzubieten und diesen für die Beteiligten stimmig zu gestalten.