Dem bleibenden Wunsch nach Gewaltfreiheit stehe angesichts eines Aggressors, der Völkerrecht missachte und Kriegsverbrechen begehe, aber auch die Option gegenüber, die Ukraine mit Waffen zu unterstützen, hieß es weiter. Hass und Gewalt dürften nicht das letzte Wort haben. „Das letzte Wort hat der Frieden.“ Der Kirchenkonferenz gehören alle leitenden Geistlichen und leitenden Juristinnen und Juristen der 20 evangelischen Landeskirchen an.
Ohne Vertrauen, Gerechtigkeit und persönliche Kontakte zwischen Menschen aller Völker sei Frieden nicht möglich, betonen die Kirchenleitenden. „Wir werden alles in unserer Möglichkeit Stehende tun, um die Menschen in der Ukraine und Geflüchtete zu unterstützen“, versprachen sie. Dazu zähle die Fürbitte genauso wie die Seelsorge an Traumatisierten, der Einsatz für besonders verletzliche Menschen und alle Unterstützung für diplomatische und nicht-militärische Wege.
„Wir selbst können viel für die Menschlichkeit tun“, heißt es in der Erklärung. Dazu gehöre es, geflüchtete Menschen aufzunehmen und in der Gesellschaft keine Spaltung zwischen verschiedenen Gruppen von Geflüchteten entstehen zu lassen.
Die Kirchenkonferenz appellierte an die Bundesregierung, von der beabsichtigten Kürzung der Mittel für Entwicklungshilfe abzusehen. „Wir dürfen über die große Hilfs- und Spendenbereitschaft für die Ukraine nicht andere Kriegsregionen vergessen“, heißt es in der Erklärung.
Der Etat des Entwicklungsministeriums soll nach dem Entwurf der Bundesregierung rund 10,8 Milliarden Euro umfassen und schrumpft damit im Vergleich zu 2021 – als er mit gut 12,4 Milliarden Euro bestückt war – um mehr als zwölf Prozent. Allerdings waren auch in den vergangenen Jahren immer wieder Kürzungen im Haushaltsentwurf vorgesehen gewesen. Der Etat war dann aber stets im Bundestag deutlich aufgestockt worden.