„Menschen mit Demenz haben einen Platz in unserer Mitte“, sagte Bode. Sie sollten mit ihren Angehörigen am gesellschaftlichen Leben teilhaben dürfen. Die Würde des Menschen hänge nicht von seiner Gesundheit oder seiner Fähigkeit zur Selbstbestimmung ab, sagte der katholische Bischof von Osnabrück, sondern sie sei „unverlierbar“.
„Selbst, wenn ich nicht mehr denken und mich nicht mehr erinnern kann, bleibe ich von Gottes Händen gehalten“, sagte die EKD-Ratsvorsitzende Kurschus. „Selbst, wenn ich einmal nichts mehr über mein Leben wissen sollte, werden meine Jahre bei Gott gut aufgehoben sein“, betonte die leitende Geistliche, die auch Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen ist.
Sachsens evangelischer Landesbischof Tobias Bilz verwies in seinem Grußwort auf „Würde und Wert aller Kreatur, die Gott ins Leben gerufen hat“. Wer die Krankheit besser zu verstehen lerne, könne den betroffenen Menschen auch angemessen helfen, sagte Bilz, der Mitglied im Rat der EKD ist.
Bei einer Podiumsdiskussion zum Auftakt der „Woche für das Leben“ sprach sich Franz Müntefering als ehemaliger Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisation für eine Stärkung der Arbeit mit an Demenz erkrankten Menschen aus: „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz sollten eine verbindliche Aufgabe für jede Kommune sein.“ Die praktische Durchführung könne bei Vereinen und Organisationen liegen: „Menschen mit Demenz sind keine Fälle. Sie sind Unikate, wie Menschen ohne Demenz auch“, sagte der langjährige SPD-Politiker und Bundesminister.
Der Psychologe und Gerontologe Andreas Kruse betonte, Menschen mit Demenz seien in besonderem Maße auf Anregung, Förderung, Stimulation und Übung angewiesen: „Damit Funktionen und Fertigkeiten länger erhalten bleiben“, sagte das ehemalige Mitglied des Deutschen Ethikrats.
EKD-Pressemitteilung