Agrar-, Klima- und Umweltthemen werden in der evangelischen Kirche künftig stärker zusammengedacht
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt ist neue Beauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für Schöpfungsverantwortung. Das hat der Rat der EKD in seiner jüngsten Sitzung in Mainz beschlossen. Als solche ist die Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland künftig die Repräsentantin und Ansprechpartnerin der EKD für Fragen der Landwirtschaft sowie für Umwelt- und Klimaschutz. Mit dieser neu geschaffenen Beauftragung setzt der Rat der EKD ein Zeichen, dass die Agrar-, Klima- und Umweltthemen stärker als bisher zusammengedacht und als theologische Themen sichtbar werden sollen. Die Berufung einer kirchenleitenden Person in das neu geschaffene Amt unterstreicht zugleich die hohe gesellschaftliche Relevanz dieser Themen.
Kristina Kühnbaum-Schmidt ist seit April 2019 Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Die gebürtige Braunschweigerin, die evangelische Theologie in Göttingen und Berlin studiert hat, ist außerdem stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) und seit November 2019 stellvertretende Leitende Bischöfin der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD).
Die Vorsitzende des Rates der EKD, Präses Annette Kurschus, gratulierte Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt zu ihrer neuen ehrenamtlichen Aufgabe als Beauftragte für Schöpfungsverantwortung. „Umwelt -und Klimaschutz sowie die Stärkung einer nachhaltigen Landwirtschaft sind für Christinnen und Christen seit jeher ein wichtiges Anliegen und heute dringlicher denn je. Wir sind dankbar, dass mit Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt eine kirchliche Leitungsperson in besonderer Weise dafür eintritt, die Erde mit ihren Gütern als Schöpfung Gottes zu achten und zu bewahren. Das gebieten nicht zuletzt unsere Verantwortung gegenüber den Menschen im globalen Süden und unsere Verpflichtung gegenüber unseren Kindern und Kindeskindern“, so Kurschus.
„Über diese Beauftragung freue ich mich sehr“, sagte Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt. „Wir befinden uns inmitten einer globalen Klimakrise, die menschengemacht ist und das Leben auf unserem Planeten gefährdet. Deshalb müssen wir uns die Frage stellen, was angesichts dieser Situation unser Denken, Entscheiden und Handeln leitet und was unser Beitrag sein kann, um die Folgen des Klimawandels zu mildern. Entscheidend ist dabei, wie wir unser Leben aufgrund unseres christlichen Glaubens gestalten wollen, für den der Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung zentral ist und die Suche nach Klimagerechtigkeit ein wichtiges Thema der weltweiten ökumenischen Bewegung ist. Nicht zuletzt sehe ich diese Beauftragung auch als eine Ermutigung für alle, die sich in unserer Nordkirche schon länger für die Bewahrung der Schöpfung als Schlüsselthema unserer Gegenwart und Zukunft einsetzen.“
Die Berufung gilt für die gesamte sechsjährige Ratsperiode. Bis zum Ende der vorherigen Ratsperiode wurden die Beauftragungen für Umwelt- und Agrarfragen durch verschiedene Fachreferenten wahrgenommen. Fachliche Zuarbeit und Unterstützung erhält die Beauftragte durch Oliver Foltin, Leiter der Fachstelle Umwelt- und Klimaschutz der EKD (FEST Heidelberg) sowie durch Jan Menkhaus, Referent für Landwirtschaft und Ernährung (KDA Nordkirche).
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Hannover, 9. Mai 2022
Pressestelle der EKD
Carsten Splitt