Strahlender Klang für Marienhagen
Die denkmalgeschützte Orgel in der Marienkirche im niedersächsischen Marienhagen ist die „Orgel des Monats Oktober 2022“ der Stiftung Orgelklang. Das Instrument stammt aus der Werkstatt von Philipp Furtwängler. Die Stiftung Orgelklang, die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründet wurde, hat die Restaurierung des Furtwängler-Instruments in diesem Jahr mit 1000 Euro gefördert.
Philipp Furtwängler (ein entfernter Vorfahre der Schauspielerin Maria Furtwängler) schuf die Orgel in Marienhagen im Jahr 1857 gemeinsam mit einem seiner Söhne. Nach einer Ausbildung zum Uhrmacher und der Aneignung aller nötigen Kenntnisse des Orgelbaus hatte er eine Fabrik für Uhren und Orgeln gegründet. Seine erste „Königin der Instrumente“ fertigte er 1839, danach verließen jährlich drei bis fünf Orgeln und etwa sieben Turm- und Bahnhofsuhren die Furtwängler-Werkstatt.
Das Instrument in Marienhagen musste von Schimmel und Holzwürmern befreit werden, die Traktur wurde reguliert und eine neue Windversorgung mit einem neuen Motor eingebaut. Rund 33.000 Euro haben die Maßnahmen gekostet. Konzerte oder Feste, deren Erlöse für die Sanierung hätten verwendet werden sollen, konnten der Pandemie wegen auch in Marienhagen nicht stattfinden, bedauert Organistin Gudrun Bosman. Aber: „Es gibt im Ort spendenfreudige Menschen“. Die entsprechenden Aufrufe im Gemeindebrief haben genügt, die Eigenmittel für die Sanierung kamen zusammen. Seit dem Konfirmationsgottesdienst im Mai ist die Furtwängler-Orgel „mit ihrem typischen strahlenden Klang“ wieder im Einsatz.
Die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) präsentiert in jedem Monat eine „Orgel des Monats“. In diesem Jahr fördert sie 13 Projekte in einem Gesamtumfang von 50.000 Euro (bzw. 53.500 Euro inkl. Projektspenden). Seit 2010 hat sie 249 Förderzusagen über mehr als 1,4 Millionen Euro gegeben (bzw. mehr als 2 Millionen Euro inkl. Projektspenden). Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.stiftung-orgelklang.de
Hannover, 17. Oktober 2022
Pressestelle der EKD