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Anpfiff in Katar ertönt zur Unzeit – EKD


EKD-Ratsvorsitzende kritisiert den Beginn der Fußball-WM am Ewigkeitssonntag

Zum Ewigkeitssonntag (20.11.) hat die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Annette Kurschus, in Bezug auf die Bibelstelle „Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit; klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit.“ (Prediger 3) daran erinnert, dass Sterben und Trauern, Weinen und Klagen zu jedem Leben gehören. „Und es braucht Zeit. Das ist lebenswichtig, für jeden einzelnen Menschen und für unsere gesamte Gesellschaft.“ Der Totensonntag schenke Zeit, der Toten zu gedenken und sich zu vergewissern, was unser Leben hält und trägt: „In diesem Jahr ertönt am stillen Feiertag der Anpfiff zur Fußballweltmeisterschaft in Katar – zur Unzeit, wie ich finde, und darum ungut. Es muss die Ausnahme bleiben. Alles hat seine Zeit. Wenn alles auf einmal Zeit hat, ist für nichts mehr Zeit.“

Zudem ergänzte die EKD-Ratsvorsitzende in Bezug auf Prediger 3,8 „Friede hat seine Zeit“, dass es auch kommenden Sonntag so sein solle. „Gott möge Frieden einziehen lassen in der Welt. Friede bei denen, die weinen und klagen, weil sie einen geliebten Menschen verloren haben, auch auf den Kriegsfeldern dieser Erde. Gott möge unsere Toten bergen in seinem Frieden. Sein ist die Zeit, und sein sind wir in Ewigkeit.“

Der Ewigkeitssonntag im November, auch Totensonntag genannt, ist dem Andenken an Verstorbene gewidmet. Neben dem Totengedenken wird in vielen Gottesdiensten auch zu einem bewussteren Umgang mit der Lebenszeit ermutigt. Der Gedenktag geht auf die Reformationszeit zurück. Mit dem Ewigkeitssonntag endet das Kirchenjahr.

Weitere Informationen unter www.ekd.de/Ewigkeitssonntag.

Hannover, 18. November 2022

Pressestelle der EKD
Annika Lukas