Die Evangelische Kirche in Deutschland hat seit dem 1. Juli 2019 eine zentrale, unabhängige und kostenlose Ansprechstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und der Diakonie eingerichtet. Die Tätigkeit der Anlaufstelle ist zunächst auf die Dauer von 3,5 Jahren (bis 31.12.2022) befristet. Um mögliche Anpassungen und Erkenntnisse für eine Nachfolgestruktur ableiten zu können, wurde das Projekt der Zentralen Anlaufstelle.help nach einer Laufzeit von drei Jahren extern evaluiert. Das Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt wird nun die Ergebnisse der Evaluation und die Folgerungen daraus beraten. Die Ergebnisse der Evaluation sind frei zugänglich und abrufbar.
Die unabhängige Unterstützungsstruktur, durchgeführt von dem Team der Fachberatungsstelle Pfiffigunde e.V. in Heilbronn, vermittelt als Lotsin Betroffene an kirchliche und diakonische Ansprechstellen weiter, informiert aber auch über alternative und unabhängige Beratungsangebote. Bei Interesse erfolgen eine Erstberatung und eine Erläuterung des Aufbaus der Institutionen und der Zuständigkeitsbereiche für persönliche Anliegen. Auch für Krisengespräche und Stabilisierung steht das Team der Zentralen Anlaufstelle zur Verfügung und fängt Kontaktsuchende in Akutsituationen auf.
Strukturell ist die Anlaufstelle nicht mit der Kirche verbunden und kann dadurch sowohl kirchliche als auch kirchenunabhängige Hilfswege- und Möglichkeiten aufzeigen.
Neben dem Hilfsangebot für Betroffene richtet sich die Ansprechstelle auch an Angehörige und Bekannte von Betroffenen, haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende und Zeugen/Zeuginnen von sexualisierter Gewalt.