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Missionsgesellschaft verurteilt Übergriff auf Autorin und Theologin – EKD


Eine für den nächsten Tag in einer Kirche in Halle (Saale) geplante Lesung hatte Vecera zuvor bereits wegen Sicherheitsbedenken abgesagt. Eine Sprecherin der dortigen Veranstalter hatte darauf hingewiesen, dass kürzlich bei einer Veranstaltung in der Kirche viele Besucher Sympathie für „Pegida“-Positionen geäußert hätten, es habe eine aggressive Stimmung geherrscht.

Der Übergriff auf Vecera sei kein Einzelfall, erklärte die VEM, eine Gemeinschaft von 38 Kirchen in Deutschland, Asien und Afrika sowie den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. „Wir wissen und hören immer wieder Berichte von People of Color, die nur noch mit Security an ihrer Seite öffentlich auftreten und sich oft auch im Privaten nicht mehr sicher fühlen können.“ Die VEM-Sprecherin sagte dem epd: „Wir überlegen gemeinsam mit unserer Kollegin, welche Konsequenzen wir aus diesem Vorfall ziehen, um derartige Sicherheitsrisiken künftig zu vermeiden.“

Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, äußerte sich auf Facebook entsetzt über den Vorfall und schrieb: „Kirchen sollten ein sicherer Raum für alle sein – vor allem für Menschen, die sich wie Sarah Vecera gegen Rassismus und Unterdrückung einsetzen.“ Der sächsische Landesbischof Tobias Bilz sagte in einer Videobotschaft, der christliche Glaube sei nicht mit Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in Einklang zu bringen: „Ursprung und Ziel unseres Glaubens weiten den Horizont und haben mit diesen Einstellungen nichts zu tun.“

Die Leipziger Kirchengemeinde zeigte sich auf ihrer Internetseite „getroffen und geschockt“. Unabhängig von diesem Vorfall sei es wichtig, dass sich Kirche weiter engagiere und nicht einschüchtern lasse, sagten Pfarrer Ziera und Fanny Lichtenberger vom Veranstalterteam dem epd.