Expert*innen aus Wissenschaft, Politik und Kultur beraten die evangelische Kirche in einem neu gegründeten Netzwerk
Beim „Kammernetzwerktag der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)“ kommen am heutigen Sonnabend (29. April) in Hannover erstmals die Mitglieder des neu gegründeten Expert*innennetzwerkes zusammen. Bei dem eintägigen Treffen stehen das gegenseitige Kennenlernen und der Austausch über erste Erfahrungen mit der veränderten Arbeitsform im Mittelpunkt. Darüber hinaus wollen die Teilnehmer*innen sich auch über künftige Themen verständigen. Neben den Mitgliedern des Kammernetzwerks aus Wissenschaft, Politik, Kultur und anderen gesellschaftlichen Bereichen nehmen auch Mitglieder des Rates der EKD an der Veranstaltung teil.
Die Vorsitzende des Rates der EKD, Annette Kurschus, erhofft sich von der Zusammenkunft des neuen Netzwerkes eine Weitung der kirchlichen Perspektive: „Wenn 70 Expert:innen gemeinsam arbeiten, dazu Gäste aus Kirche und Diakonie, Politik und Gesellschaft – dann sind so viele Möglichkeiten im Raum, so viel geist-reiches Miteinander. Als Rat der EKD wollen wir es ermöglichen, diese Expertise, Kreativität und Dynamik bestmöglich für die evangelische Kirche zu nutzen“, so Kurschus. Von der Kirche werde erwartet, dass sie dicht dran ist an Menschen und Themen, sich reflektiert und pointiert in den gesellschaftlichen und politischen Diskurs einbringt. „Das geht nur, indem wir schnell und flexibel reagieren: auf die vielfältigen Anforderungen, die Vielschichtigkeit der immer komplexer werdenden Themen, indem wir sie aus vielen Blickwinkeln betrachten und nicht zuletzt auf die jeweiligen Zielgruppen eingehen. Das Netzwerktreffen ist zugleich also auch ein ‚Kickoff in die Agilität‘. Und dabei bleiben wir nicht unter uns, sondern setzen auf Impulse von außen. Die evangelische Kirche ist bereit für kreative und fachliche Diskurse – die nicht schon gleich mit fertiger Meinung daherkommen: Wir öffnen die Arbeit in ein vernetztes Miteinander, in offene Diskurse, aus denen wir pointiert, protestantisch und positioniert hervorgehen“, so die EKD-Ratsvorsitzende.
Die Kammerarbeit der EKD ist in der neuen Ratsperiode neu strukturiert und als Expert*innen-Netzwerk organisiert worden. In dem Netzwerk sind 70 durch den Rat der EKD berufene Expert*innen aus Wissenschaft, Politik, Kultur und anderen gesellschaftlichen Bereichen miteinander verbunden. Sie sollen die EKD dabei unterstützen, Texte und Positionen im Dialog mit der Gesellschaft zu erarbeiten und zur Beteiligung einladen.
So sollen die Expertinnen und Experten in der laufenden Ratsperiode an der Weiterentwicklung der christlichen Friedensethik arbeiten sowie an Fragen der Sozial-Ökologischen Transformation. Zudem wird sich das Netzwerk mit den ethischen Themen zu Anfang und Ende des Lebens befassen. Als eigenes Thema soll dabei das Thema Leihmutterschaft behandelt werden. Bereits bis zum Sommer 2024 sollen im Kammernetzwerk grundlegende Zukunftsszenarien einer kleiner werdenden Kirche erarbeitet werden.
Weitere Informationen zum Kammernetzwerk der EKD sind unter www.ekd.de/kammerarbeit abrufbar.
Hannover, 29. April 2023
Pressestelle der EKD
Carsten Splitt