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Bildung braucht ethische und religiöse Werte – EKD


„Ich wünsche mir, dass das evangelische Studienwerk so lebendig, bunt und vielfältig bleibt und dass unsere Stipendiatinnen über den Tellerrand gucken und weiter für Demokratie und Bildung einstehen“, sagte Faß. In Villigst umfasse die Förderung nicht nur finanzielle Unterstützung: „Wir wollen den jungen Menschen einen Raum geben für Diskussionen, für Treffen, um sich vielleicht auch mal zu streiten.“ Konstruktives Streiten sei wichtig für eine Demokratie. Jeder habe ein Mitspracherecht, damit das Studienwerk mit der Zeit gehen und sich weiterentwickeln könne. Es gebe momentan viele und schnelle Veränderungen in Wissenschaft und Gesellschaft, da sei es wichtig, den Anschluss nicht zu verlieren.

Für die Zukunft des Studienwerks wünscht sich die Leiterin, dass nicht nur Akademiker, sondern „alle überdurchschnittlich Begabten“ eine Chance auf Förderung erhalten. „Es gibt viele Menschen in Handwerks- oder Ausbildungsberufen, die herausragende Leistungen erbringen“, sagte Faß. Auch sie übernähmen wichtige Aufgaben in Kirche und Gesellschaft und sollten eine Möglichkeit erhalten, durch das Studienwerk gefördert zu werden: „Es wäre einfach schön, wenn wir hier eine Brücke bauen könnten.“

Eine aktuelle Herausforderung sieht Faß in der Inklusion. „Es werden leider immer noch viel zu wenige Menschen mit Beeinträchtigung gefördert, dabei gibt es viele, die eine Begabtenförderung verdient hätten“, sagte die Bildungsexpertin. Dies müsse stärker ins Bewusstsein gelangen. In den vergangenen Jahren sei das Studienwerk zwar schon inklusiver geworden – aktuell gebe es beispielsweise mehrere Stipendiatinnen und Stipendiaten mit körperlichen Beeinträchtigungen. „Trotzdem müssen wir hier noch viel aufholen“, sagte Faß.

epd-Gespräch: Nadia Gering