Der langjährige Frieden in Europa verpflichte die Christen zu einer aufrichtigen Haltung für Menschlichkeit und gegen den „völkisch-nationalen Egoismus, der um sich greift“, unterstrich die Bischöfin. „Gott schenke uns deshalb diesen uneigennützigen Blick darauf, was dem anderen zum Guten dient, dem Kind, den Alten und dem geflüchteten Menschen in der Nachbarschaft auch.“
Osnabrück feierte am Mittwoch unter anderem mit dem Gottesdienst und einem Friedenssingen der Bürger den 375. Jahrestag der Verkündung des Westfälischen Friedens von der Osnabrücker Rathaustreppe. Die Verträge waren am 24. Oktober 1648 in Münster unterzeichnet worden. Zuvor hatten Gesandte der Kriegsparteien fünf Jahre lang in beiden Städten verhandelt, während die Kämpfe weitergingen.
Der Friedensschluss stabilisierte die Machtverhältnisse im damaligen Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation und bestimmte erstmals die Gleichberechtigung von Katholiken, Lutheranern und Calvinisten. Er befriedete auch äußere Konflikte wie mit Frankreich und Schweden und gilt als Grundlage für die Entwicklung des Völkerrechts. Basis war unter anderem eine Amnestie für alle Gewalttaten in den 30 Kriegsjahren, in denen bis zu 6,5 Millionen Menschen ums Leben kamen.