Sprecher*innen des Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt der EKD nehmen Stellung zu den am 25.01.2024 veröffentlichten Ergebnissen der Aufarbeitungsstudie „ForuM“
Das Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt hat die Ergebnisse der ForuM-Studie mit Spannung erwartet und wird deren Ergebnisse nun systematisch prüfen: „ForuM ist Kompass und Verpflichtung zum Handeln für evangelische Kirche und Diakonie! Daraus ergibt sich die unbedingte Notwendigkeit zur Umsetzung von notwendigen Maßnahmen, denen sich Kirche und Diakonie verpflichten müssen.“
Dorothee Wüst, Sprecherin der kirchlichen Beauftragten im Beteiligungsforum, stellte die Unzweideutigkeit der Ergebnisse heraus: „Die Studie legt deutlich den Finger in die Wunde institutionellen und persönlichen Versagens, das ist erschütternd und muss anders werden. Ich bin aufrichtig dankbar für die vielen Hinweise, die wir durch die Studie erhalten, vor allen Dingen für den deutlichen Fokus auf die Perspektive und Partizipation betroffener Menschen. Für die weitere Arbeit im Beteiligungsforum sind sie ein wertvoller Kompass für alle Maßnahmen in Sachen Aufarbeitung, Intervention und Prävention, den wir nutzen müssen und werden.“
Die Ergebnisse werden nun im Beteiligungsforum mit allen Mitgliedern aus Kirche und vor allem mit den Betroffenen ausgewertet, um konkrete Schritte abzuleiten. Dies wird auch zusammen mit Forschenden der Aufarbeitungsstudie geschehen. Zudem wird das Beteiligungsforum in einen Austausch mit den Organen der EKD gehen und Diskussionen aus den Landeskirchen, der Öffentlichkeit und unter betroffenen Personen aufnehmen. Im November 2024 legt das Beteiligungsforum der Synode der EKD dann einen Maßnahmenplan mit konkreten Konsequenzen aus der Aufarbeitungsstudie vor.
Detlev Zander, Sprecher der Betroffenenvertretung, machte auf die weitreichenden institutionellen Änderungen aufmerksam, die sich aus der Studie ergeben: „Die Organisation Kirche und die Organisationsstrukturen in der Diakonie müssen sich stark verändern. Sexualisierte Gewalt begünstigende Machtstrukturen müssen abgebaut werden. EKD und Diakonie haben Verantwortung für die Fehler der Vergangenheit und auch der Gegenwart zu übernehmen. In enger Abstimmung miteinander und in allen Landeskirchen und diakonischen Fachverbänden. Selbstbindung und Selbstverpflichtung sollten eine Selbstverständlichkeit sein, um einen deutlichen und klaren gemeinsamen Weg zu gehen.“
Nancy Janz, Sprecherin der Betroffenenvertretung, formulierte ihre Erwartungen so: „Wir erwarten eine ernsthafte Auseinandersetzung und zügige Bearbeitung der Ergebnisse dieser Studie. Es darf sich nicht darin erschöpfen, die Handlungsempfehlungen der Studie lediglich zu hören. Jetzt kommt es darauf an, dass EKD und Diakonie ins Handeln und Umsetzen kommen. Es braucht einen angemessenen Umgang bei Meldungen von Fällen, deren Aufklärung, Anerkennung und Aufarbeitung. Damit dies deutlich spürbar bei Betroffenen ankommt, braucht es unabdingbar den Willen der Institution, maßgebliche Änderungen zuzulassen.“
Die Ergebnisse können hier abgerufen werden: www.forum-studie.de
Hannover, 25. Januar 2024
Die Sprecher*innen des Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt der EKD
über Pressestelle der EKD
Betroffene von sexualisierter Gewalt im Raum der evangelischen Kirche und der Diakonie können sich an die „Zentrale Anlaufstelle.help“ sowie an die landeskirchlichen Ansprechpersonen für Betroffene sexualisierter Gewalt wenden.
Ansprechpersonen für Betroffene sexualisierter Gewalt:
www.Anlaufstelle.help
www.ekd.de/Ansprechpartner-fuer-Missbrauchsopfer-23994.htm
Das bundesweite Hilfe-Portal/Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch ist ein Angebot der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs:
https://www.hilfe-portal-missbrauch.de/hilfe-telefon / 0800 22 55 530
Rund um die Uhr kann man sich ratsuchend und in Krisen an die TelefonSeelsorge wenden:
Per Telefon: 0800 / 111 0 111, 0800 / 111 0 222 oder 116 123
Per Mail und Chat: www.telefonseelsorge.de
Weitere Informationen zum Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt der EKD und seinen Projekten: