Lange sei das an den Sinti und Roma begangene Unrecht, der Völkermord, der unzählige Opfer kostete, nicht wahrgenommen geworden, so die Bischöfin: „Zu lange wurde nicht erkannt, wie demütigend die Rechtlosigkeit war und wie zutiefst entwürdigend die Diskriminierungen, die bis heute andauern. Auch von uns als Kirche wurde es nicht erkannt.“
Wenn heute wieder Vertreibungsfantasien die Runde machten, dürften die Kirchen nicht mehr schweigen wie damals: „Nicht allein bittere Tränen sollen wir weinen. Sondern aufstehen. Wie es im Moment Hunderttausende in unseren Städten und Dörfern tun.“
Im vergangenen Jahr hatte die Evangelische Kirche in Deutschland ihre Erklärung „Gemeinsam Antiziganismus bekämpfen“ veröffentlicht. Damit erkannte sie das Leid deutscher Sinti und Roma in der NS-Zeit und ihre fortbestehende Diskriminierung an. Im Rahmen des Gottesdienstes wurde auch eine Ausstellung zur Geschichte der Bürgerrechtsbewegung der in Deutschland lebenden Sinti und Roma eröffnet.