Wer die Projektleitung für den Thementag habe, werde demnächst festgelegt, sagte Vanini. Dann könnten die konkreten Planungen beginnen. Ein solches Programm sei nur mit Beteiligung von Betroffenen denkbar, betonte die Sprecherin. Kritiker hatten bemängelt, dass der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag im Juni 2023 in Nürnberg das Thema sexualisierte Gewalt nur am Rande behandelt habe.
Ende Januar hatten Forscher die Ergebnisse der ForuM-Studie über sexualisierte Gewalt in der Kirche vorgestellt. Danach gab es in der evangelischen Kirche und in Einrichtungen der Diakonie weit mehr sexualisierte Gewalt als bislang angenommen. Die unabhängige und interdisziplinäre Studie spricht von mindestens 2.225 Betroffenen und 1.259 mutmaßlichen Tätern.
Daraufhin hatte der Kirchentag bekanntgegeben, er wolle die Empfehlungen der Studie an Kirche und Diakonie übernehmen, soweit sie auf die Großveranstaltung übertragbar seien. Auch der Kirchentag sei ein Ort für Menschen gewesen, die sexualisierte Gewalt ausgeübt, gedeckt, ermöglicht oder relativiert hätten, sagte Generalsekretärin Kristin Jahn. Das Wirken dieser Personen werde derzeit erforscht. Zur Prävention und zum Umgang mit sexualisierter Diskriminierung und Gewalt habe der Kirchentag ein Schutz- und Fürsorgekonzept erarbeitet.