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Auf neue Fluchtwelle aus Ukraine vorbereiten – EKD


Wegen des zurückgehenden Spendenaufkommens werde die humanitäre Hilfe zunehmend über Drittmittel organisiert, also etwa Geld vom Auswärtigen Amt oder der Europäischen Union. Keßler regte für die Zukunft mehr Flexibilität in den Hilfsprogrammen an: „Wir können keine fixen Programme mehr machen, die dann bei einer kleinen Änderung des Frontverlaufs schon nicht mehr funktionieren.“ Notwendig sei etwa die Möglichkeit, innerhalb von Budgets verschieben zu können, um kurzfristig auf sich ergebende Bedarfe reagieren zu können.

Nach den Worten Keßlers sind die Spendeneingänge bei der Diakonie Katastrophenhilfe nach einem Rekordjahr 2022 inzwischen massiv gesunken. Nach 68 Millionen Euro in 2022 seien es im vergangenen Jahr noch 4,6 Millionen Euro gewesen.

„Die humanitäre Hilfe wäre auch nach Kriegsende oder bei einem Waffenstillstand weiterhin nötig“, betonte der Direktor der Diakonie Katastrophenhilfe. Jedoch würde dann etwa die Instandsetzung von Häusern und Infrastruktur in den Vordergrund rücken. „Schon jetzt ist aber absehbar, dass der Wiederaufbau in der Ukraine sehr lange dauern und sehr teuer werden wird. Das sehen wir an den Schäden“, sagte Keßler.

Zurückhaltend äußerte er sich zum Vorschlag Estlands, eingefrorene russische Vermögenswerte für den Wiederaufbau der Ukraine umzuleiten. „Für den Wiederaufbau sollten vor allem Geldmittel auf regulärem Wege im Konsens mit der internationalen Gemeinschaft bereitgestellt werden“, sagte Keßler.

epd-Gespräch: Jens Büttner