Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat gemeinsam mit der United Church of Christ in the USA (UCC) eine Absichtserklärung über die Fortsetzung der Kirchenpartnerschaft unterzeichnet. Seit mehr als 40 Jahren bestünden sehr enge Beziehungen zwischen den unierten Kirchen und der UCC, sagt EKD-Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber und fügt hinzu: „Das ist ein ganz besonderer Schritt, dass wir an dem Tag, an dem vor 90 Jahren in Barmen Reformierte, Unierte und Lutheraner gemeinsam die Barmer Theologische Erklärung beraten haben, heute in Washington unsere Absicht bekräftigt haben, unsere Kirchengemeinschaft auf der Ebene der EKD und der UCC fortzusetzen“. Zusammen mit der leitenden Geistlichen (General Minister and President), Rev. Dr. Karen Georgia Thompson, unterzeichnete Bosse-Huber in Washington diesen „Letter of Intend“.
Vorausgegangen waren drei Tage intensiver Kirchenkonsultationen von Vertreter*innen aus den badischen, hessisch-nassauischen, rheinischen und westfälischen Landeskirchen sowie der Nordkirche und dem Team des Washingtoner Büros der UCC, der Abteilung für ökumenische Beziehungen aus dem Kirchenamt der UCC. Gemeinsam wurden Themen wie die anstehenden Wahlen in den USA, in Europa und Deutschland, der wachsende Nationalismus, der christliche Fundamentalismus in den USA, Fragen des gerechten Friedens, aber auch die Herausforderungen für die Kirche heute auf beiden Kontinenten intensiv diskutiert.
„Wir stehen an Wegkreuzungen, wir wollen Veränderungen in dieser Welt und es gibt viel, was wir gemeinsam tun können. Keiner von uns hat eine genaue Landkarte“, so Thompsom in ihrer Predigt im gemeinsamen Gottesdienst. „Wir sind nicht allein. Vor vielen Jahren hat Christus am Kreuz für uns gebetet, und so wie Christus die Gegenwart Gottes in sich und durch ihn erfahren hat, so tragen wir dieses wunderbare Geschenk der Gegenwart Gottes und des Heiligen Geistes weiter. Unsere gemeinsame Zukunft ist ein Segen, unsere gemeinsame Zukunft ist ein Leben, das von den Möglichkeiten der christlichen Einheit geprägt und motiviert ist“.
„Kirchengemeinschaft hat Gemeinden, Kirchenkreise und Landeskirchen geprägt, Horizonte geweitet, ökumenisches Miteinander eingeübt und manchmal auch miteinander erkämpft, geistliches und praktisches Miteinander ermöglicht. Sie ist ein Angebot, gemeinsam an den Überlebensfragen zu arbeiten, sich nicht auseinanderdividieren zu lassen und auch zu lernen, mit kontroversen Themen produktiv umzugehen. Ich kann nur alle ermutigen, selbst Kirchengemeinschaft zu erleben und Kontakte zur UCC zu knüpfen“, so Petra Bosse-Huber.
Hannover, 3. Juni 2024
Pressestelle der EKD