Ökumene und Medienprojekte vorangebracht sowie die theologische Sprachfähigkeit gefördert
Verabschiedung von Oberkirchenrat Prof. Dr. Ulrich Heckel in den Ruhestand
Stuttgart. Mit großem Dank für seine theologische Arbeit hat Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl Oberkirchenrat Prof. Dr. Ulrich Heckel am 3. Juli im Rahmen eines Gottesdienstes in der Stuttgarter Leonhardskirche in den Ruhestand verabschiedet: „Als wissenschaftlicher Theologe hat Ulrich Heckel immer großen Wert auf Verständlichkeit gelegt. Dabei hat er die Gemeinde im Blick behalten und deren theologische Sprachfähigkeit gefördert. Die neue Stuttgarter Erklärungsbibel ist ein hervorragendes Beispiel dafür,“ so Gohl. Von 2008 bis 2024 leitete Heckel im Oberkirchenrat der Landeskirche das Dezernat für Theologie, Gemeinde und weltweite Kirche.
„16 Jahre Gemeindeerfahrung, neutestamentliche Grundlagenarbeit, 16 Jahre kirchenleitende Tätigkeit im Oberkirchenrat der Landeskirche, viele ökumenische Begegnungen in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Baden-Württemberg (ACK), Besuche der Partnerkirchen: Ich bin glücklich und dankbar, dass ich in meinem Berufsleben so viele unterschiedliche und sich gegenseitig befruchtende Erfahrungen machen durfte“, bilanzierte Heckel.
Als Schwerpunkte seiner Arbeit hob Heckel das Bibelmuseum bibliorama in Stuttgart hervor sowie den Ausbau der Popularmusik an der Hochschule für Kirchenmusik in Tübingen, die Taufagende, den Gottesdienst für gleichgeschlechtliche Paare, die Projekte Junge Erwachsene und Neue Aufbrüche, die Überarbeitung der Schöpfungsleitlinien der Landeskirche, die Ordnung für das digital gefeierte Abendmahl und die Vereinbarung Pietismus 2024.
„Das religionspädagogische Filmprojekt Kleine Menschen – große Fragen zur interreligiösen Kompetenz in der Kita,“ das er mit den Tübinger Theologen Prof. Dr. Friedrich Schweitzer und Prof. Dr. Albert Biesinger entwickelt hat, sei ihm besonders wichtig, so Heckel. „Es wird bundesweit in der Aus- und Weiterbildung von Erzieherinnen und Erziehern begeistert aufgenommen.“
Höhepunkte seiner beruflichen Laufbahn, betonte Heckel, seien die Versöhnungsfeier mit den Mennoniten auf der Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes 2010 in Stuttgart, der Kirchentag 2015 und der Katholikentag 2022 in Stuttgart sowie das Reformationsjubiläum 2017 gewesen.
Geboren 1958 in München und aufgewachsen in Tübingen, studierte Heckel dort sowie in Edinburgh und Göttingen Theologie. Dem Vikariat von 1984 bis 1987 in Möckmühl folgte von 1987 bis 1992 eine Assistenzstelle am Lehrstuhl für Neues Testament bei Prof. Dr. Martin Hengel (Tübingen). 1991 wurde er mit einer Arbeit über Kraft in Schwachheit bei Paulus promoviert. Von 1992 bis 2008 war Heckel Pfarrer an der Reuschkirche in Göppingen. 2002 habilitierte er sich über den Segen im Neuen Testament. Seit 2006 lehrt er als außerplanmäßiger Professor Neues Testament an der Evangelisch-theologischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Er ist als (Mit-)Herausgeber und (Co-)Autor zahlreicher Publikationen tätig, u.a. der Stuttgarter Erklärungsbibel, des Buchs Wozu Kirche gut ist und des geplanten Sammelbands mit Aufsätzen zur Ökumene und einem Geleitwort von Kardinal Walter Kasper.
Heckel war Mitglied im Präsidium und im Theologischen Ausschuss der Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK). Zudem engagierte er sich im Theologischen Ausschuss der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), als zweimaliger Vorsitzender des Verwaltungsrats des Magazins Zeitzeichen, bei EPD-Südwest und der Eikon-Filmgesellschaft sowie als Vorsitzender des Programmbeirats von Bibel TV.
Dan Peter
Sprecher der Landeskirche
Hinweis: Fotos von Oberkirchenrat Prof. Dr. Ulrich Heckel und von der Verabschiedung finden Sie im Pressebereich unserer Homepage www.elk-wue.de. Die Predigt von Ulrich Heckel aus der Leonhardskirche finden Sie im Anhang.